Baden AG: Stadt entfernt Velos «mit brachialer Gewalt»

Das Wichtigste in Kürze
- In Baden AG am Bahnhof Ost wurden kürzlich 50 Veloschlösser brachial durchtrennt.
- Gemacht wurde dies von der Stadt selbst, die Platz für einen WC-Container benötigte.
- Die Velos befanden sich im Parkverbot und mussten weg.
Rund 50 Velofahrende staunten nicht schlecht, als sie kürzlich ihre angeschlossenen Räder beim Bahnhof Ost in Baden AG abholen wollten.
Sie mussten feststellen, dass sämtliche Sicherungsketten mit brachialer Gewalt durchtrennt waren. Das berichtet Max Läng, ehemaliger Gemeindeammann von Obersiggenthal, gegenüber dem «Badener Tagblatt».
Keine ausreichende Erklärung
Der Platz sei nicht rechtzeitig mit einem Trassierband abgegrenzt worden. Auch hätte es keine ausreichende Erklärung gegeben, weshalb der Parkplatz gesperrt würde. Es sei nur ein Halteverbot mit dem Hinweis «Freitag» ohne Datum aufgestellt worden.
Läng führt weiter aus, dass die Stadtpolizei die Aktion mit einem benötigten WC-Container begründete.
Er fordert nun, dass die Stadt Baden die Kosten für die 50 bis 100 Franken teuren Ketten übernimmt.

Matthias Messerli, Werkhof-Betriebsleiter der Stadt Baden, versteht die Kritik nicht. Aufgrund der Sanierung der WCs hätte ein Provisorium an eben dieser Stelle aufgestellt werden müssen.
Trotz Parkverbot sei der Veloständer fast voll besetzt gewesen. «Wir mussten dann Platz schaffen für den WC-Container und hatten keine andere Wahl, als die Veloschlösser aufzubrechen beziehungsweise zu durchtrennen», sagt Messerli im «Badener Tagblatt».
Wurde dir schon einmal dein Velo geklaut?
Die Velos wurden dann ein paar Meter entfernt abgestellt. Die Stadtpolizei habe das Vorgehen abgesegnet, betont Messerli.
Künftig wolle man allerdings Absperrungen für bessere Sichtbarkeit nutzen. Dennoch gelte ein Parkverbot auch für Velofahrer.