Ein Skigebiet im Engadin auf knapp 3000 Metern hat zu wenig Schnee. Mit Pistenfahrzeugen musste er darum den Berg hinaufgeschoben werden.
Pistenfahrzeug
Das Skigebiet Lagalb im Engadin musste Schnee den Berg heraufschieben, um Mitte Januar doch noch seine Pisten zu öffnen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Bündner Skigebiet auf fast 3000 Metern hat zu wenig Schnee.
  • Deshalb musste es Schnee mit Pistenfahrzeugen den Berg hinaufschieben.
  • Ohne künstliche Beschneiung kommen auch höher gelegene Skigebiete in Schwierigkeiten.
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Die Diavolezza-Lagalb in Graubünden zählt zu den höher gelegenen Skigebieten in den Alpen. Doch: Obwohl auf 2893 Meter gelegen, konnte es die Saison erst vor einer Woche eröffnen.

Dafür musste der Schnee für den oberen Teil von Lagalb weiter unten von Schneekanonen produziert werden. Anschliessend wurde er mit Pistenmaschinen mühsam den Berg hinauf geschoben. Das berichtet der «Tages-Anzeiger».

Was absurd klingt, hat eine logische Erklärung: Laut Markus Moser, dem Chef der Betreibergesellschaft, lag das Problem nicht an fehlenden kalten Tagen, sondern an mangelndem Niederschlag.

Fährst du gerne Ski?

Und: Der obere Teil der Lagalb kann aufgrund des starken Permafrostes nicht künstlich beschneit werden.

Die Wasserleitungen würden bei einer künstlichen Beschneiung gefrieren und platzen, erzählt Moser der Zeitung.

Ohne technische Beschneiung sei es heutzutage fast unmöglich, ein Skigebiet zu eröffnen. Der natürliche Schnee reiche in Trockenphasen nicht aus, selbst in dieser Höhenlage nicht.

Lohnt sich ein solcher Aufwand?

Angesichts dieser Herausforderungen stellt sich die Frage, ob der Betrieb dieses Teils des Skigebiets zukunftsfähig ist.

In den 2010er-Jahren stand die Lagalb aufgrund eines Millionendefizits kurz vor dem Aus. Das Skigebiet konnte jedoch durch eine Übernahme gerettet werden.

Lagalb Engadin
Das Skigebiet Lagalb hatte in diesem Jahr zu wenig Schnee. So sollte es eigentlich aussehen: Ein Bild aus dem Jahr 2014.
Schneekanone
Der obere Teil von Lagalb kann aufgrund des starken Permafrostes nicht künstlich beschneit werden. (Symbolbild)
Pistenfahrzeug
Der Schnee für den oberen Teil der Lagalb musste weiter unten von Schneekanonen produziert werden. (Symbolbild)
Lagalb Skifahren
Deshalb konnte das Skigebiet Lagalb die Saison erst am 16. Januar wieder eröffnen. (Archivbild)
Skifahren
Trotz der hohen Lage des Skigebiets konnte diese Saison noch fast kein Wintersport stattfinden.

Moser bleibt zuversichtlich und setzt auf Fortschritte bei der künstlichen Beschneiung. Er glaubt daran, dass in Zukunft diese auch am oberen Teil der Lagalb möglich sein wird. Wasser gebe es genug.

Die schon länger zurückliegenden Schneefälle und die dadurch deutlich dünner gewordene Schneedecke machen sich aktuell in zahlreichen Skigebieten bemerkbar.

Besonders auf niedrigeren Pisten ist stellenweise der braune Boden unter der Schneeschicht sichtbar.

Warst du schon mal im Skigebiet Lagalb?

Laut Moser gibt es bei beschneiten Pisten keine Schwierigkeiten, doch nicht beschneite Abschnitte seien dringend auf Neuschnee angewiesen. Daher hoffen viele Skigebiete auf reichlich Neuschnee für die Sportwoche im Februar.

Auch in anderen Regionen lechzen tiefer gelegene Skistationen nach Neuschnee. So wie beispielsweise das Berner Skigebiet Grimmialp auf 1235 Metern.

Vor einer Woche sagte Geschäftsleitungsmitglied und Skischulleiterin Pamela Ulmann zu Nau.ch: «Wir brauchen unbedingt Neuschnee.»

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