Auch nach Lockdown viele Menschen von Corona-Krise gestresst

Das Wichtigste in Kürze
- Viele Menschen sind aufgrund der Corona-Pandemie weiterhin gestresst.
- Die Häufigkeit schwerer depressiver Symptome hat verglichen mit dem Lockdown zugenommen.
Trotz Lockerung der Corona-Massnahmen fühlen sich weiterhin viele Menschen gestresster als vor Beginn der Pandemie. Die Häufigkeit schwerer depressiver Symptome ist gar leicht höher als während des Lockdowns.
Depressive Symptome nehmen zu
Während des Lockdowns fühlten sich gemäss einer Studie der Universität Basel 50 Prozent der Teilnehmer einer Online-Umfrage gestresster als vor der Corona-Krise. In der Zeit der Lockerung der Massnahmen sank der Anteil der Gestressten auf 40 Prozent. Das teilte die Uni am Montag mit.
Gestiegen ist der Anteil jener Umfrage-Teilnehmer, bei denen sich das Stressempfinden durch das Coronavirus nicht verändert hat: 24 Prozent waren es während des Lockdowns, 28 Prozent in den Wochen danach. Der Anteil jener Menschen, die sich weniger gestresst fühlten, stieg gleichzeitig von 26 auf 32 Prozent.

Zugenommen hat dagegen der Anteil der Befragten mit schweren depressiven Symptomen. Während des Lockdowns waren es 9 Prozent, danach knapp 12 Prozent. Dagegen ist der Anteil jener Menschen, die mehr Angst verspürten als vor der Krise, von 57 auf 41 Prozent gesunken.
Über 10'000 Personen an Umfrage beteiligt
Bei den am Montag veröffentlichten Angaben zum Stressniveau handelt es sich um die zweiten Ergebnisse der «Swiss Corona Stress Study».
Sie beziehen sich auf die Zeit vom 11. Mai bis 1. Juni, als die Massnahmen gegen das Coronavirus schrittweise gelockert wurden. An der anonymen Umfrage nahmen nach Angaben der Uni 10'303 Personen aus der ganzen Schweiz teil.
Die Ergebnisse der Online-Umfrage seien zwar nicht repräsentativ. Sie bildeten jedoch ein breites Spektrum der Schweizer Bevölkerung ab, hält die Universität Basel. Unerwartet für die Wissenschaftler hat die Umfrage unter anderem auch ergeben, dass ältere Menschen und unter ihnen insbesondere Männer trotz erhöhter Gefährdung durch eine Viruserkrankung besonders resilient sind.