Angebot mit Brunch-Lieferservice boomt im zweiten Lockdown

Das Wichtigste in Kürze
- Der Brunch to go liegt seit der Corona-Pandemie im Trend.
- Immer grösser wird die Nachfrage. Das Angebot zieht automatisch mit.
- Brunch-Anbieter können sich vor Interesse kaum retten.
Gipfeli, Konfi, Speck, Rösti, Rührei – alles lässt das Herz des Brunch-Liebhabers höherschlagen. Mit dem Coronavirus mussten allerdings viele Restaurants und Brunch-Lokale ihre Türen dichtmachen. Die Folge davon: Take-away-Angebote boomen! Und neu gibt es auch den Brunch to go.
Der Brunch – eine Mischung auf Frühstück (engl. breakfast) und Mittagessen (engl. lunch) – erfreut sich grosser Nachfrage.
Immer mehr Lokale bieten ihren Brunch deshalb zur Abholung oder als Haustür-Lieferung an. So auch der Gurtenpark auf dem Berner Hausberg.
Mit dem Velo vor die Haustür
Entstanden sei die Idee im zweiten Lockdown. «Nachdem wir zum zweiten Mal allen Gästen absagen mussten, kam uns die Idee, den Brunch zu den Gästen zu bringen.» Dies erklärt Martin Geiger, Leiter Marketing beim Gurtenpark, gegenüber Nau.ch.
Geliefert wird das Zmorge im Umkreis von Bern via Velokurier. Wer ausserhalb wohnt, kann den Papiersack mit den Leckereien direkt an einem Tankstellen-Pick-up abholen. «An den letzten drei Sonntagen durften wir zwischen 50 und 80 Bestellungen ausliefern», sagt Geiger.
Keine Konkurrenz für den Normalbetrieb
«Dies sind bis zu 160 Personen pro Sonntag und entspricht fast einem gefüllten Lokal auf dem Gurten.» Die Rückmeldungen seien fast ausschliesslich positiv, so Geiger. Einzig das beschränkte Angebot werde manchmal kritisiert. «Teilweise gibt es noch Rückmeldungen zu Produkten, die man vermisst.»

Die hohe Nachfrage am To-go-Angebot könne mit dem Normalbetrieb dennoch nicht konkurrieren. «Bei geöffnetem Betrieb hätten wir jeden Sonntag vier Brunchs mit total rund 500 Gästen», sagt Geiger. Trotzdem könne man so wenigstens an einem Ort Umsatz generieren.
Farbenfroh und vegan im Liebefeld bei Bern
Kreativ wurden auch die beiden Inhaberinnen vom «Beans&Nuts» im Berner Liebefeld-Quartier. «Die Nachfrage für unseren Brunch oder Zmorgen-Päckli ist gross», erklären Sabrina Schuler und Nadine Baumgartner gegenüber Nau.ch.
Alles, was die Karte zu bieten hat, kann entweder vorbestellt oder direkt vor Ort zusammengestellt werden. Die Zmorge-Päckli lassen sich bis am Donnerstagabend reservieren. «Diese beinhalten Smoothie-Bowls, Getränke, Toast oder Hummus und Überraschungssweets.»

Besonders die farbenfrohen Smoothie-Bowls würden den Kunden ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Ein weiterer Pluspunkt: Das ganze Angebot ist frisch, gesund und vegan. Obwohl die Ausfälle auch beim «Beans&Nuts» nicht vollständig gedeckt werden können, sind die Inhaberinnen zufrieden. «Es läuft besser als erwartet.»
Nachhaltiges im Westen von Bern
Beim «Becanto» im Westen von Bern sind Brunch-Bestellungen auch spontan möglich. Dies komme bei den Kunden besonders gut an, erklärt Inhaber Michael Tinner. «Die Rückmeldungen sind durchgehend positiv. Es wird sehr geschätzt, dass wir eine nachhaltige Verpackung verwenden und frische Produkte verarbeiten.»

Decken könne man die Ausfälle auch im «Becanto» nicht. Viel wichtiger ist es Tinner, dass er seinen Kunden das Leben etwas versüssen kann. «Ebenfalls sind meine Mitarbeiter und ich froh, dass wir unserer Tätigkeit etwas nachgehen können.»
Liefer-Brunch auch in Zukunft?
«Wir hoffen, dass wir das Angebot auch nach Beendigung des Lockdowns weiterführen können», sagt Geiger vom Gurtenpark. Ob die Nachfrage auch dann noch gross genug sei, werde sich zeigen.
Beim «Beans&Nuts» hängt die Zukunft laut Sabrina Schuler und Nadine Baumgartner von der Entwicklung der Corona-Massnahmen ab. «Wenn die Lockerungen Terrassen-Bewirtung erlauben, werden wir unsere Terrasse auf vier Rädern bereit machen.»
Michael Tinner vom «Becanto» in Bern teilt die Meinung von Geiger: «Die Brunch-Lieferungen würden für uns sicherlich auch weiterhin infrage kommen.» Mit dem Entscheid des Bundesrats vom vergangenen Freitag wird der Brunch to go wohl auch in den nächsten Wochen noch boomen.