Der Aargauer Regierungsrat lehnt eine Motion ab, die eine Weiterführung der Unterstützung der Volkshochschulen verlangt.
Rathaus Aarau
Das Rathaus in Aarau. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Die gesetzlichen Voraussetzungen fehlten, um die Aargauischen Volkshochschulen pauschal mit jährlich 120'000 Franken zu subventionieren.

Man anerkenne die Wichtigkeit der Volkshochschulen für die aargauische Bildungslandschaft, steht in der am Freitag, 24. Februar 2023, veröffentlichten Antwort der Regierung an Grossratsmitglieder aus GLP, SP und Mitte.

Diese waren aktiv geworden, nachdem das Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) den Leitungsvertrag mit den Aargauischen Volkshochschulen (AVH) per Ende 2022 gekündigt hatte.

Im Rahmen dieses Vertrags hatte der Dachverband der zehn regionalen Volkshochschulen jährlich rund 120'000 Franken erhalten.

Staatshilfen nur noch für Erwerb von Grundkompetenzen

Das Bundesgesetz über die Weiterbildung (WeBiG) sehe für «non-formale Weiterbildungen» nur noch Staatshilfen für den Erhalt und Erwerb von Grundkompetenzen von Erwachsenen vor – also: um Lesen oder Schreiben zu lernen oder sich in Alltagsmathematik oder der Anwendung von Informations- oder Kommunikationstechnologien zu verbessern.

Dies helfe, niedrig qualifizierte Menschen besser in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft zu integrieren, hält der Regierungsrat fest.

An den Volkshochschulen angebotene Kurse wie «Tanzen oder Töpfern, Autorenlesungen oder Kochkurse» seien hingegen «nicht zwingend notwendig» um mit der Digitalisierung und anderen gesellschaftlichen Veränderungen mithalten zu können.

Deutschlektionen und andere Kurse auf «Grundkompetenzniveau» könne der Kanton hingegen auf Gesuch hin unterstützen.

Kanton agiert bei Weiterbildungen nur subsidiär

Als weitere Geldquelle nennt der Regierungsrat den Swisslos-Fonds und weist darauf hin, dass die AVH ein Sammelgesuch für ihr Kursangebot einreichen könnten.

Würde das Gesetz für die Kurssubvention der Volkshochschulen angepasst, wäre dies «eine Abkehr der Haltung des Kantons, im Weiterbildungsbereich nur subsidiär zu agieren».

Zudem befürchtet der Regierungsrat, dass andere Anbieter von Weiterbildungen ebenfalls Ansprüche erheben könnten und dadurch noch mehr Kosten entstünden.

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