Erstmal haben alle 187 Länder ein Abkommen gegen Kinderarbeit unterzeichnet. Die ILO schätzt, dass weltweit immer noch 152 Millionen Minderjährige arbeiten.
Kinderarbeit in einer Mine in Indonesien.
Kinderarbeit in einer Mine in Indonesien. - Pulitzer Center

Das Wichtigste in Kürze

  • Alle 187 Mitgliedsländer haben das Übereinkommen zur Kinderarbeit unterzeichnet.
  • Die ILO schätzt, dass weltweit aber immer noch 152 Millionen Minderjährige arbeiten.
  • Die ILO warnt, dass die Kinderarbeit durch Corona sogar wieder zunehmen könnte.
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Beim Schutz von Kindern vor Sklavenarbeit und anderer Ausbeutung hat die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) einen Meilenstein erreicht: Erstmals in der 101-jährigen Geschichte der UN-Sonderorganisation haben alle 187 Mitgliedsländer ein Übereinkommen ratifiziert.

Tonga war der die Konvention bestätigte

Der kleine Pazifikstaat Tonga war der letzte, der die Annahme der ILO-Konvention gegen die schlimmsten Formen von Kinderarbeit amtlich bestätigte. Die entsprechenden Unterlagen wurden am Dienstag in Genf überreicht.

Kinderarbeit
Ein Kind in einer Ballonfabrik in Bangladesch. - AFP/Archiv

Die Konvention mit der Nummer 182 wurde bereits 1999 verabschiedet und trat ein Jahr später in Kraft. Verboten sind in Bezug auf Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren unter anderem Sklaverei, Zwangsarbeit und Menschenhandel. Die List geht weiter mit sexueller Ausbeutung, der Einsatz in bewaffneten Konflikten oder bei gefährlicher Arbeit, die das Wohlergehen gefährden.

152 Millionen Minderjährige arbeiten

Rosig ist die Lage allerdings nicht: Die ILO schätzt, dass heute noch 152 Millionen Minderjährige arbeiten - davon 73 Millionen in gefährlichen Berufen. 70 Prozent davon sind in der Landwirtschaft beschäftigt, weil die Eltern allein kein Auskommen für die Familie finden.

konzernverantwortung
Die Wirtschaft zeigt Verständnis für das Anliegen der Initiative. - Keystone

Seit 2000 hätten viele Länder Gesetze gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit erlassen, so die Organisation. Die Zahl der betroffenen Minderjährigen sei bis 2016 um 40 Prozent gesunken.

Coronavirus macht Fortschritte zunichte

Eigentlich wollen die Mitgliedsländer der Vereinten Nationen Kinderarbeit in jeder Form bis 2025 beenden. Allerdings droht die Coronavirus-Pandemie, Fortschritte zunichtezumachen. Womöglich steige die Kinderarbeit sogar wieder, warnt die ILO. Die Organisation wurde bereits 1919 ins Leben gerufen, damals noch als ständige Einrichtung des Völkerbunds.

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