«Wahrscheinlich krebserregend» – Nachtarbeit in der Kritik

Das Wichtigste in Kürze
- Nachtschichten bringen den Rhythmus des Körpers ziemlich durcheinander.
- Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) beschäftigt sich auch mit dem Thema.
- Sie stuft Nachtarbeit sogar als «wahrscheinlich krebserregend» ein.
In vielen Berufen muss ab und zu auch mal in der Nacht gearbeitet werden: Medizinerinnen, Bäcker, Hotel-Rezeptionistinnen oder Gleisarbeiter sind nur einige Beispiele dafür.
Solche Nachtschichten bringen den natürlichen Rhythmus unseres Körpers gehörig durcheinander. Wenn man bei Dunkelheit arbeitet und bei Tageslicht schläft, bringt das den Rhythmus «aus dem Takt». Das erklärt Professor Hajo Zeeb, Leiter der Abteilung Prävention und Evaluation am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen.
Sind Nachtschichten krebserregend?
Folgen der Nachtarbeit können «massive Veränderungen in unserem Körper» sein, wie der Experte weiter sagt. So massiv, dass sogar Krebszellen gefördert werden: «Über hormonelle und Immunvorgänge können Zellen zu einem Krebswachstum kommen.» So Zeeb auf der Website von «MDR Wissen».
Das bestätigt auch die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC). Das Institut wertete verschiedene Tierstudien aus und kommt jetzt offiziell zum Schluss: Nachtarbeit ist «wahrscheinlich krebserregend». Schon 2007 hatte die IARC einen Zusammenhang analysieren lassen.
Damit ist Nachtarbeit in schlechter Gesellschaft – auch Glyphosat gehört zum Beispiel in die Kategorie «wahrscheinlich krebserregend».
«Umsichtiger Umgang» mit Nachtarbeit
Auch abgesehen von der möglichen Krebsförderung sind Nachtschichten nicht gut für den menschlichen Körper. Doch manchmal lassen sich diese einfach nicht verhindern.
Wichtig dabei ist ein «umsichtiger Umgang», wie Volker Harth, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin, erklärt. Dazu gehören genug Erholungstage und ein gesunder Lebenswandel.