Die Schweizer schätzten 2019 ihre Gesundheit subjektiv am besten ein. Objektiv gesehen sind Deutsche und Franzosen aber gesünder.
Arzt Patient
Ein Arzt misst den Puls eines Patienten. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nur jeder zehnte Schweizer gab 2019 an, seine Gesundheit sei nicht gut oder besser.
  • Damit waren die Schweizer subjektiv am gesündesten.
  • Objektiv allerdings sind Deutsche und Franzosen gesünder, ergab eine Umfrage.
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Über 90 Prozent der befragten Schweizer und Schweizerinnen gaben letztes Jahr an, ihre Gesundheit sei «gut» bis «ausgezeichnet». Das war von allen befragten Ländern der grösste Anteil. Dahinter folgten die Bevölkerungen Neuseelands und Australiens.

Mit 76,5 Prozent der Befragten mit optimalem Wohlbefinden lag Schweden am Schluss der Rangliste, hinter Grossbritannien, Frankreich und Norwegen.

Bei der letzten der alle drei Jahre durchgeführten Umfrage 2016 fühlten sich 88,9 Prozent der Schweizer total gesund, seither ging der Anteil um 0,8 Prozentpunkte hinauf. Ganz anders erging es den Briten: 2016 fühlten sich noch 90,9 Prozent «gut» bis «ausgezeichnet», drei Jahre später waren es nur noch 81 Prozent.

Objektiv sind Deutsche und Franzosen gesünder

Im Gegensatz zum subjektiven Wohlbefinden, das nirgends grösser ist als in der Schweiz, ist objektiv gesehen der Gesundheitszustand der Deutschen und Franzosen leicht besser als der Schweizerinnen und Schweizer.

Während 49,3 Prozent der befragten Personen in der Schweiz schon von einer Ärztin oder einem Arzt vernommen haben, dass sie mindestens an einer chronischen Erkrankung leiden, sind es in Deutschland und Frankreich nur 47,4 Prozent.

Objektiv am stärksten beeinträchtigt sind die US-Amerikaner, von denen 66,3 Prozent die Diagnose «chronische Krankheit» mindestens einmal bekommen haben.

Die US-Amerikaner stehen auch bei den einzelnen Erkrankungen am häufigsten an der Spitze: nämlich bei Arthritis, psychischen Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes und Krebs. Die Norweger führen bei Asthma oder Lungenkrankheit sowie Schlaganfall und Deutschland hat die höchste Rate an Herzkrankheiten.

Chronische Krankheiten nehmen zu

In der Schweiz sind die meistgenannten chronischen Erkrankungen der Wohnbevölkerung der Bluthochdruck, psychische Erkrankungen sowie Asthma oder Lungenkrankheiten. Seit 2010 haben gemäss der im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit erstellten Analyse der amerikanischen Stiftung Commonwealth Fund (CWF) die chronischen Krankheiten seit 2010 leicht zugenommen, am deutlichsten die psychischen.

Im Detail differiert das Wohlbefinden in der Schweiz je nach Bildungsstand, Einkommen, Alter, Landesteil, und Migrationshintergrund: Je höher der Bildungsabschluss, je üppiger das Einkommen und je ländlicher die Wohnsituation, desto besser ist die subjektive Gesundheit.

Befragte ohne Migrationshintergrund fühlten sich gesünder als solche mit, Deutschschweizern geht es subjektiv etwas besser als Bewohnern der Romandie und des Tessins und Männer sind etwas zufriedener mit ihrem Gesundheitszustand als Frauen.

Schweizer sorgen sich oft

Sorgen können bekanntlich die Gesundheit beeinträchtigen. In der Schweiz sorgten sich während der letzten 12 Monate vor der Befragung 34,8 Prozent der Wohnbevölkerung immer, meistens oder manchmal über einen stabilen Job oder eine stabile Einkommensquelle, während sich 30,4 Prozent Sorgen machten, ob sie Miete und Hypothek bezahlen können. Nur die Amerikaner sorgen sich noch häufiger (37,3 und 34,6 Prozent). Am sorglosesten leben unsere nördlichen Nachbarn, von denen nur 14,5 respektive 12 Prozent von solchen Gedanken gequält werden.

Ausser bei den chronischen Krankheiten und den Sorgen führen die US-Amerikaner auch beim Pillenschlucken: Fast jeder zweite schluckt täglich zwei oder mehr rezeptpflichtige Medikamente. In der Schweiz tun das zwar nur ein knappes Drittel, was den zweitletzten Rang bedeutet, aber der Anteil ist in den letzten 10 Jahren um 7,5 Prozentpunkte gestiegen.

Die Befragten in der Schweiz stellen den Hausärzten kein makelloses Zeugnis aus: Nur jeder zweite findet, in der Hausarztpraxis bringe man genug Zeit für ihn auf, beziehe ihn angemessen in Entscheidungen ein und habe das Dossier studiert. In Ländern wie Deutschland oder Australien sind 65 bis 72 Prozent der Patienten mit ihren Hausärzten zufrieden.

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