Studie: Axolotl als Hoffnung im Kampf gegen Krebs?

Der Axolotl (Ambystoma mexicanum) ist bekannt für seine aussergewöhnlichen Regenerationsfähigkeiten. Er kann Gliedmassen, Organe und sogar Teile des Herzens nachwachsen lassen.
Nun sorgt eine neue Studie der Medizinischen Hochschule Hannover und dem Fraunhofer-Institut für Aufsehen in der Medizinwelt. Den deutschen Forschern zufolge kann der Schleim des Schwanzlurchs nicht nur resistente Bakterien hemmen, sondern auch gezielt Krebszellen ausschalten.
Die Gewinnung des Schleims soll für die Tiere nicht belastend sein. Dies bestätigte laut «Apotheke Adhoc» auch das niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
Axolotl stark gegen resistente Erreger
Im Hautschleim des Axolotl fanden Wissenschaftler spezielle Eiweisse, sogenannte antimikrobielle Peptide (AMPs). Diese Peptide sind Teil des angeborenen Immunsystems vieler Lebewesen und zeigen starke antibakterielle Eigenschaften, so die Fachzeitschrift «Plos One».
Vier der untersuchten Axolotl-AMPs wirkten im Laborversuch gegen den gefürchteten Krankenhauskeim MRSA. Die Wirkung war teilweise besser als das Reserveantibiotikum Vancomycin, so die Medizinische Hochschule Hannover laut «idw-online».
Die Peptide hemmten das Wachstum der Bakterien und könnten so neue Therapieoptionen gegen resistente Erreger eröffnen.
Hoffnungsträger in der Krebstherapie
Die Studie zeigte, dass drei der vier antibakteriellen Peptide auch Brustkrebszellen gezielt abtöten konnten. Gesunde Brustgewebszellen blieben dabei unversehrt, wie die «Apotheken Umschau» berichtet.
Hast du schon mal einen Axolotl in echt gesehen?
Die Behandlung führte dazu, dass Gene zur Unterdrückung des Krebswachstums aktiver wurden. Gleichzeitig wurden Gene, die das Wachstum fördern, weniger aktiv, so «Plos One».
Die Forschenden betonen, dass weitere Studien nötig sind, um die Wirkweise beim Menschen zu klären. Dennoch gelten die Axolotl-Peptide als vielversprechende Grundlage für neue Antibiotika und Krebsmedikamente, berichtet «Apotheke Adhoc».