Laut einer Studie der Universität Basel brechen Koalitionen mit populistischen Parteien häufiger auseinander als solche ohne.
Universität Basel
Laut Forschenden der Universität Basel herrscht in populistischen Parteien meist ein geringes Mass an interner Demokratie und eine zentralisierte Organisation. (Archivbild) - Nau

Koalitions-Regierungen mit populistischen Parteien brechen häufiger und früher auseinander als solche ohne. Das zeigt eine neue Studie der Universität Basel. Dabei ist nicht die Radikalität der Partei entscheidend, sondern ihr Politikstil.

Die Wahrscheinlichkeit eines frühzeitigen Regierungsbruchs liege bei Bündnissen mit Beteiligung populistischer Parteien etwa um 60 bis 65 Prozent höher als bei solchen ohne, teilte die Universität Basel am Donnerstag mit.

Ausschlaggebend ist dabei laut der Studie, die in der Fachzeitschrift «Parliamentary Affairs» veröffentlicht wurde, nicht die inhaltliche Radikalität einer Partei, sondern ihre Struktur. In populistischen Parteien herrscht laut den Forschenden meist ein geringes Mass an interner Demokratie und eine zentralisierte Organisation.

Strategische Entscheidungen durch wenige

Strategische Entscheidungen trifft eine kleine Führungsgruppe, was die Wahrscheinlichkeit radikaler strategischer Forderungen erhöht. Dieser Faktor sowie ihre kompromisslose Haltung, ihre vielfaltsfeindliche Art und ihr grundsätzliches Bestreben, ein gesamtes System umzuwälzen, erschwere die Zusammenarbeit und trage erheblich zur Instabilität der Regierung bei.

Populistische Parteien sind dabei längst kein Randphänomen mehr, wie die Universität betonte. Sie präsentieren sich als einzige Vertreter des «wahren Volkswillens» und nutzten dafür eine scharfe Rhetorik gegen die sogenannte Elite.

Empirische Untersuchung von Regierungswechseln

Um diesen vermeintlichen Willen durchzusetzen, lehnen sie etablierte Institutionen oft ab und fordern tiefgreifende politische Umwälzungen. Dabei bieten sie meist relativ einfache Lösungen für komplexe gesellschaftliche Probleme.

Die Studie basiert auf einer empirischen Untersuchung von Regierungswechseln bei 368 Kabinetten in 26 west-, zentral- und osteuropäischen Ländern.

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