«Hyperglobalisierungs»-Kritiker Dani Rodrik erhält Asturien-Preis

Das Wichtigste in Kürze
- Dani Rodrik wird mit dem Prinzessin-von-Asturien-Preis geehrt.
- 2011 veröffentliche der Ökonom das Buch «Das Globalisierungsparadox».
Der türkische Ökonom Dani Rodrik erhält den spanischen Prinzessin-von-Asturien-Preis in der Sparte Sozialwissenschaften. Der 62 Jahre alte Globalisierungs-Skeptiker und Professor an der Harvard-Universität sei «einer der grössten Experten der Wirtschaftspolitik».
Rodrik gegen «Hyperglobalisierung»
Für Aufsehen sorgte er aber in erster Linie mit seinem 2011 erschienen Werk «Das Globalisierungsparadox. Die Demokratie und die Zukunft der Weltwirtschaft». Darin behauptet der Entwicklungsökonom, dass Globalisierung und Weltwirtschaft in einem Trilemma steckten: Grenzenloser Freihandel, Demokratie und Nationalstaat seien nicht vereinbar. Auf eines dieser drei Dinge müsse man verzichten, lautet seine These.
Rodrik beklagt eine «Hyperglobalisierung», die mehr Schaden als Nutzen angerichtet habe, weil es einfach zu viele Verlierer gebe. Er plädiert er für eine Einschränkung des freien Welthandels und spricht sich dafür aus, Demokratie und nationale Selbstbestimmung zu bewahren.
«Eine unerwartete Ehre»
In einer ersten Reaktion auf die Nachricht aus Spanien sagte Dani Rodrik, die Auszeichnung sei «eine grosse und unerwartete Ehre»: «Meine Hoffnung ist, dass einige Ideen zu einem Wiederaufbau der Weltwirtschaft beitragen, den wir nach der Pandemie so sehr benötigen.»
Der Prinzessin-von-Asturien-Preis gilt als «der spanische Nobelpreis». Er ist nach der spanischen Thronfolgerin benannt, wird alljährlich in acht Sparten vergeben und ist mit jeweils 50'000 Euro dotiert.
Jeder Gewinner erhält ausserdem eine Skulptur von Joan Miró. Die Auszeichnungen werden Ende Oktober von König Felipe VI. in Oviedo überreicht.