Coronavirus: BAG schliesst Einsatz von Fluvoxamin nicht aus

Das Wichtigste in Kürze
- Fluvoxamin kann bei Covid-Patienten eine Hospitalisierung verhindern, zeigt eine Studie.
- Das BAG schliesst nicht aus, dass das Antidepressivum in der Schweiz zum Einsatz kommt.
- Jedoch muss das Medikament zuerst von Experten evaluiert und sein Nutzen bestätigt werden.
Eine neue Studie zu Fluvoxamin zeigt: Das Antidepressivum kann bei Covid-19-Patienten das Risiko eines Spitalaufenthalts verringern. Das Medikament könnte auch in der Schweiz zur Anwendung kommen.
Das BAG schliesst den Einsatz des neuen Wirkstoffes derzeit zumindest nicht aus. Das Amt arbeitet mit der Swiss Covid-19 Science Task Force zusammen, um Medikamente zur Behandlung des Virus zu evaluieren.

Auf Anfrage bestätigt Mediensprecher Daniel Dauwalder: «Dieser Prozess wird auch auf der Grundlage der neuen Ergebnisse mit Fluvoxamin bei Covid-19-Risikopatienten durchgeführt werden.»
Falls das Antidepressivum Vorteile gegenüber anderen Covid-Medikamenten bieten sollte, werde das BAG «die entsprechenden Schritte in die Wege leiten». Dann könnten also auch Schweizer Covid-Patienten Fluvoxamin erhalten.
Fluvoxamin lindert Verlauf von Coronavirus
Wenn Fluvoxamin nämlich frühzeitig verabreicht wird, kann es eine positive Wirkung auf am Coronavirus Erkrankte haben. Das zeigen Forscher in ihrem Artikel in der Fachzeitschrift «The Lancet». Testpersonen, die das Antidepressivum erhielten, mussten seltener oder kürzer hospitalisiert werden. Im Gegensatz zu einer Placebo-Vergleichsgruppe gab es auch weniger Todesfälle.