Eine neue Studie des Eawag zeigt, dass Abflussschwankungen in Wasserspeicherkraftwerken entscheidend für die Biodiversität sind.
Fische
Laut einer Studie des Eawag beeinflussen Abflussschwankungen in Wasserspeicherkraftwerken die Biodiversität entscheidend. (Archivbild) - depositphotos

Die Häufigkeit von Abflussschwankungen bei Wasserspeicherkraftwerken ist für die Biodiversität entscheidend. Das zeigen Forschende des Eidgenössischen Wasserforschungsinstituts Eawag in einer neuen Studie.

Um die Stromproduktion besser mit dem Schutz der Biodiversität zu vereinbaren, sei es daher wichtig, die Frequenz sogenannter Schwall-Sunk-Ereignisse zu berücksichtigen, teilte das Eawag am Dienstag mit. Konkrete Vorschläge dazu seien in Arbeit.

Der Begriff Schwall-Sunk beschreibt die künstlichen Abflussschwankungen, die durch den Betrieb von Speicherkraftwerken entstehen. Bei einem Sunk fallen die Wasserstände in Ufernähe rapide, was viele Lebewesen wie Fische und Wasserinsekten stranden und sterben lässt. Ein Schwall hingegen sorgt für starke Strömungen, die das Mosaik an Lebensräumen zerstören und Tiere sowie Pflanzen fortreissen.

Forschende untersuchen Auswirkungen von Schwall-Sunk-Ereignissen

Seit Jahren untersuchen Forschende laut dem Eawag, wie einzelne Schwall-Sunk-Ereignisse die Ökosysteme von Fliessgewässern beeinflussen. Entsprechende bauliche und betriebliche Lösungen sind demnach bereits in Umsetzung.

Die Häufigkeit der künstlichen Abflussschwankungen sei jedoch bisher nicht berücksichtigt worden, so das Eawag. Während Fliessgewässer mit natürlichem Abflussregime durchschnittlich nur alle zwei bis elf Tage eine grössere Abflussschwankung verzeichneten, seien es bei Schwall-Sunk häufig drei- bis vier pro Tag.

In ihrer neuen Studie im «Journal of Ecohydraulics» zeigten Forschende des Eawag, der ETH Zürich, der ZHAW und weiterer Institute nun, dass die Häufigkeit der Abflussschwankungen eine grosse Rolle spielt.

Ein einzelnes Ereignis könne das Ökosystem meist gut verkraften. Doch die permanente Veränderung der Lebensräume führten zu Stress und erhöhten die Mortalität vieler Arten, so das Eawag.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BiodiversitätETH ZürichStressStudie