In mehreren tunesischen Städten haben sich die vierte Nacht in Folge vor allem junge Menschen der abendlichen Corona-Ausgangssperre widersetzt.
Ausschreitungen in Tunesien
Ausschreitungen in Tunesien - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Junge Menschen widersetzen sich Corona-Ausgangssperre.
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In der Nacht zum Dienstag kam es deshalb erneut zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei. In Tunis warfen einige hundert Jugendliche Steine und Molotowcocktails auf die eingesetzten Polizisten, diese reagierten mit Tränengasbeschuss.

In Sfax, der zweitgrössten Stadt des Landes, setzten Demonstranten Reifen in Brand und blockierten Strassen, wie ein AFP-Reporter berichtete. Zu Zusammenstössen kam es auch in Gafsa; in Kef, Bizerte und Kasserine, Sousse und Monastir kam es laut örtlichen Medien zu Handgemengen. Bis Montag waren mehr als 600 Menschen im Zuge der Ausschreitungen festgenommen worden.

Die genauen Hintergründe der Unruhen sind bislang unklar, jedoch leidet Tunesien auch zehn Jahre nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Zine el-Abidine Ben Ali unter politischer Instabilität, Korruption und einer desolaten Wirtschaftslage. Die Corona-Krise sorgt für weitere Preissteigerungen, die bereits hohe Arbeitslosigkeit verfestigt sich. Ein Drittel der jungen Leute ist inzwischen ohne Arbeit.

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