Vier Männer in Belgien in Kinderpornografie-Skandal zu Haftstrafen verurteilt

Das Wichtigste in Kürze
- Weltweit 90 Verdächtige und 110 Opfer identifiziert .
Sie wurden mit Haftstrafen von fünf bis 16 Jahren belegt, wie am Mittwoch bekannt wurde. Für einen fünften Angeklagten ordnete das Gericht demnach ein psychologisches Gutachten an.
Nach Angaben der belgischen Polizei handelt es sich um «einen der grössten Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch» in der Geschichte. Laut der europäischen Polizeibehörde Europol wurden weltweit 90 Verdächtige ermittelt und 110 minderjährige Opfer identifiziert.
Die Ermittlungen waren 2015 ins Rollen gekommen, als ein Polizist an einem Strand im belgischen Blankenberge einen Mann bemerkte, der Kinder in Badesachen fotografierte. Auf dem Computer des Verdächtigen, der zu den am Dienstag Verurteilten zählte, wurden rund neun Millionen kinderpornografische Fotos gefunden. Auf der Anklagebank sassen ausserdem zwei weitere Belgier sowie jeweils ein Mann aus den Niederlanden und Grossbritannien.
Mit Unterstützung von Europol war es den Ermittlern in den vergangenen Jahren gelungen, ein Kinderpornografie-Netzwerk zu enttarnen, das sich über 44 Länder erstreckte. Die Täter verbreiteten Fotos und Videos, die den Missbrauch von Babys und Jugendlichen zeigten. Die jüngsten Opfer waren wenige Monate alt.
Die Ermittlungen in dem Fall dauern an. Viele der 90 Verdächtigen wurden noch nicht gefasst. Einigen von ihnen wurden aber bereits in ihren Heimatländern der Prozess gemacht. Ein Angeklagter in Australien wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt.