Ukraine wegen Ausschreitungen 2014 verurteilt

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat die ukrainischen Behörden wegen der blutigen Ausschreitungen und der Brandkatastrophe 2014 in Odessa verurteilt. Feuerwehr, Polizei und andere Stellen hätten gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstossen.
Dies, weil sie die Gewalt nicht verhindert, gestoppt oder das ihnen Mögliche getan hätten, um die Menschen in einem brennenden Haus zu retten. Das geht es aus einem in Strassburg veröffentlichten Urteil des EGMR hervor.
Todestragedie schockiert internationale Gemeinschaft
Die blutigen Ausschreitungen fanden im Kontext der Maidan-Revolution 2014 zwischen prorussischen und proeuropäischen Gruppen in Odessa statt. Zunächst kam es am Rande eines Fussballspiels zu einer Art Strassenschlacht. Später flogen Molotow-Cocktails in ein verbarrikadiertes Gewerkschaftshaus.
Viele prorussische Anhänger sprangen aus den Fenstern oder starben in den Flammen. Die Vorfälle sorgten über die Landesgrenzen hinaus für Aufsehen. Insgesamt starben an dem Tag 48 Menschen.
Unter den Klageführern vor dem EGMR sind auch viele Hinterbliebene. Der EGMR überwacht die Einhaltung völkerrechtlicher Verträge des Europarats, zu dem auch die Ukraine gehört. Er ist nicht Teil der EU.