Schweden erwartet weitere vor dem Ukraine-Krieg Geflüchtete. Die Regierung will angesichts dessen wieder Ausweiskontrollen einführen.
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Ukraine Krieg: Ankommende Flüchtlinge in Berlin. (Archivbild) - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Schwedens Regierung will Ausweiskontrollen wieder einführen.
  • Bei der Einreise per Bus, Zug und Schiff sollen die Dokumente kontrolliert werden.
  • Das Parlament muss den Vorschlag noch gutheissen.
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In Erwartung steigender Flüchtlingszahlen aus der Ukraine will Schweden die Kontrolle von Ausweisen für Einreisende wiedereinführen. Wegen Russlands Ukraine-Einmarsch befinde sich Europa in der grössten und am schnellsten wachsenden Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg. Dies teilte die Regierung am Dienstag in Stockholm mit.

Man sehe deshalb den Bedarf, die in der Flüchtlingskrise 2015 verfolgte Praxis wiederaufzunehmen: Bei Reisen nach Schweden per Bus, Zug und Schiff werden die Ausweise kontrolliert. Das Parlament muss dem Vorschlag noch zustimmen.

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Geflüchtete aus der Ukraine steigen am Bahnhof von Przemysl in der Nähe der ukrainisch-polnischen Grenze in einen Zug. - dpa

Während der Flüchtlingskrise 2015 hatte Schweden ein vorübergehendes und mittlerweile ausgelaufenes Gesetz erlassen, das Ausweiskontrollen durch die Transportunternehmen ermöglichte.

Das neue Gesetz soll nach Vorschlag der Regierung nun am 8. April in Kraft treten und ebenfalls zeitlich begrenzt gelten. Reisen von oder via Norwegen sollen von der Regelung ausgenommen werden.

Ukraine-Krieg: Dänemark weist Flüchtlinge ohne biometrischen Pass ab

In Dänemark werden nach Angaben des Rundfunksenders Danmarks Radio (DR) täglich ukrainische Flüchtlinge an der Grenze zu Deutschland zurückgewiesen. Dies, weil sie entweder keinen biometrischen Pass haben. Oder durch Dänemark als Transitland weiter nach Schweden oder in andere nordische Länder reisen wollten. Jeden Tag stoppe die dänische Grenzpolizei 10 bis 20 Geflüchtete, berichtete der DR am Dienstag unter Berufung auf Polizeiangaben.

Die zuständige dänische Polizei wies am Montagabend via Twitter erneut auf die geltenden Regelungen hin. Darin heisst es: «Alle ukrainischen Staatsbürger mit einem biometrischen Pass können frei nach Dänemark einreisen.» Die allermeisten der Ukraine-Geflüchteten an der deutsch-dänischen Grenze verfügten über einen solchen Pass. Damit könne man sich gemäss den geltenden Regeln 90 Tage lang in Dänemark aufhalten.

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Frauen aus der Ukraine warten am Bahnhof von Przemysl in Polen auf ihren Weitertransport. Foto: Michael Kappeler/dpa - dpa-infocom GmbH

Voraussichtlich am Mittwoch wird das dänische Parlament ein Sondergesetz absegnen. Dieses soll Geflüchteten aus der Ukraine eine befristete Aufenthaltsgenehmigung in Dänemark geben. Der Zeitung «Jyllands-Posten» zufolge können Ukrainer dann auch mit alten Pässen eine solche Genehmigung bekommen, wenn sie nach Dänemark kommen. Eine Weiterreise in ein anderes Land stehe ihnen dann frei.

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