Rund 60'000 aus dem Ukraine-Krieg geflüchtete Personen leben derzeit in der Schweiz. Schon bald könnten es bis zu doppelt so viele sein.
Ukraine-Krieg Flüchtlinge
Flüchtlinge aus der Ukraine stehen in der Warteschlange vor der Registrierung im Bundesasylzentrum Zürich. (Aufnahme vom Sonntag) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Herbst und Winter werden sinkende Temperaturen für mehr Ukraine-Flüchtlinge sorgen.
  • Bund und Kantone bereiten sich bereits auf einen neuen Zustrom vor.
  • Unter anderem wird nach neuen Gastfamilien gesucht.
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Aus dem Ukraine-Krieg flüchten derzeit verhältnismässig wenige Menschen in die Schweiz. Doch mit Hinblick auf den kommenden Herbst bereitet sich das Staatssekretariat für Migration (SEM) bereits auf die nächste Flüchtlingswelle vor.

Denn rund vier Millionen Menschen seien innerhalb der Ukraine geflüchtet, so Daniel Bach, Mediensprecher des SEM, zur SRF-«Tagesschau». «Die sind darauf angewiesen, dass sie auch im Winter, wenn es kalt wird, eine warme Unterkunft haben.»

Haben Sie Flüchtlinge aus der Ukraine bei sich aufgenommen?

Stehe eine solche nicht zur Verfügung, liege eine Flucht nach Westeuropa nahe. Auch die Frage nach der Energieversorgung, die ganz Europa betreffe, liege hier im Raum. «Wir rechnen damit, dass eine grössere Gruppe von Leuten dann im Herbst wieder zu uns kommt.»

Bald schon doppelt so viele Flüchtlinge aus Ukraine-Krieg in der Schweiz?

Während derzeit rund 60'000 ukrainische Flüchtlinge in der Schweiz leben, könnten es schon bald bis zu doppelt so viele sein. Und dies ganz unabhängig vom weiteren Kriegsverlauf.

Was Unterkünfte angeht, werde es teilweise knapp. Etwa der Kanton Luzern brauche «dringend neue Unterbringungsplätze», heisst es in dem Bericht. Ähnlich sehe es in der Stadt Winterthur aus.

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Ukrainische Flüchtlinge und deren Gastfamilien werden in der Region Murten vom Gemeinderat begrüsst.
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Aus der Ukraine geflüchtete Pflegefamilien werden in Deutsch unterrichtet.
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Rund 69'000 Geflüchtete aus der Ukraine befinden sich derzeit in der Schweiz.

Schweizweit sind aktuell rund die Hälfte der aus dem Ukraine-Krieg Geflüchteten in Gastfamilien untergebracht. Miriam Behrens, Direktorin der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH) sagt: «Wir schätzen, dass zehn bis zwanzig Prozent der Gastfamilien aufhören möchten.» Diese hätten sich von Anfang an zu einer Unterbringung von drei Monaten und nicht länger bereiterklärt.

Ersatz sei vorhanden. Gleichzeitig halte man in Anbetracht des kommenden Herbsts und Winters zusammen mit den Kantonen Ausblick nach weiteren Gastfamilien. Ein Grossteil der Gastfamilien wolle sich zudem weiterhin engagieren.

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