Ukraine-Krieg: Litauen bestellt russischen Botschafter ein

Das Wichtigste in Kürze
- Die Regierung Litauens zeigt sich angesichts des Ukraine-Konflikts besorgt.
- Russland zieht an der Grenze Truppen zusammen.
Litauen hat am Freitag den russischen Botschafter in Vilnius einbestellt. Bei dem Treffen im Aussenministerium sei dem Diplomaten die Missbilligung der aktuellen russischen Aussenpolitik und der Menschenrechtsverletzungen durch Russland mitgeteilt worden, hiess es einer Mitteilung des Aussenamtes des baltischen EU- und Nato-Landes.
Litauens Besorgnis über den russischen Truppenaufmarsch entlang der Grenze zur Ukraine und der von Russland annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim sei dabei ein Hauptthema gewesen. Auch Staatspräsident Gitanas Nauseda diskutierte in einem Telefonat mit seinem polnischen Amtskollegen Andrzej Duda die Lage in der Ukraine.
Aufforderung zum Streitkräfte-Abzug
«Wir fordern Russland auf, seine Streitkräfte unverzüglich von der ukrainisch-russischen Grenze abzuziehen, das Minsker Abkommen umzusetzen und mit der Ukraine auf der Grundlage des Völkerrechts und des gegenseitigen Respekts zusammenzuarbeiten», wurde Nauseda in einer Mitteilung der Präsidialkanzlei in Vilnius zitiert.
Angesichts neuer Spannungen in der Ostukraine und des russischen Truppenaufmarsches entlang der Grenze zur Ukraine wächst international die Sorge, dass der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine erneut eskalieren könnte. Der Krieg hat dazu geführt, dass seit knapp sieben Jahren Teile der Ostukraine von moskautreuen Separatisten kontrolliert werden.
Russland hatte sich zuvor zudem die Krim mit ihren mehr als zwei Millionen Einwohnern einverleibt. Ein 2015 unter deutsch-französischer Vermittlung vereinbarter Friedensplan – das Minsker Abkommen – ist nur ansatzweise umgesetzt.