Der ukrainische Botschafter Oleksij Makejew fordert eine engere militärische Zusammenarbeit mit Deutschland.
ukraine
Oleksii Makeiev hofft auf deutsche Waffen. - Kay Nietfeld/dpa

Oleksij Makejew, Botschafter der Ukraine in Deutschland, sorgt mit einem neuen Vorschlag für Aufmerksamkeit. Er betont, dass kein deutscher Soldat über die Erfahrungen verfüge, die ukrainische Streitkräfte im Krieg gegen Russland gesammelt hätten.

«Stärkste Armee in Europa»

Bereits jetzt finde ein Erfahrungsaustausch statt. Doch Makejew bietet explizit an, dass ukrainische Soldaten die Bundeswehr im Umgang mit Drohnen ausbilden könnten.

Besonders im Drohnenkrieg sieht er die Ukraine als Vorreiter, da diese Technologie an der Front täglich eingesetzt werde. «Deutschlandfunk» berichtet, dass Makejew die ukrainische Armee als die «stärkste Armee in Europa» bezeichnet.

Er verweist auch auf die fast eine Million Soldaten, die genau wüssten, wie man gegen die Russen kämpfe.

Wachsende Bedeutung der militärischen Zusammenarbeit

Der Vorschlag kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die militärische Kooperation zwischen Deutschland und der Ukraine immer wichtiger wird.

Nach dem Regierungswechsel in den USA steht die westliche Unterstützung zudem für die Ukraine auf dem Prüfstand.

ukraine
Drohnen zählen im Ukraine-Krieg zu den wichtigsten Waffen. - dpa

Deutschland hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs umfangreiche militärische Hilfe geleistet, darunter moderne Waffensysteme. Die Debatte um eine mögliche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine hält an.

Kritik und Lob für deutsche Waffenlieferungen

Trotz der engen Zusammenarbeit gibt es immer wieder Diskussionen über die Qualität der gelieferten deutschen Waffensysteme. Berichte über Mängel sorgten laut «Merkur» in der Vergangenheit für Spannungen.

Das Bundesverteidigungsministerium weist diese Vorwürfe zurück und betont den engen Austausch mit der Ukraine, um Nachbesserungen vorzunehmen. Makejew selbst hebt hervor, dass die deutschen Waffen zu den besten gehörten, die die Ukraine erhalten habe.

«Spiegel» berichtet, dass Makejew die Bedeutung der deutschen Unterstützung für die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine unterstreicht.

Ukraine sieht sich als Schutzschild Europas

Makejew beschreibt die Ukraine als Schutzschild Europas. Er betont, dass sein Land bereits jetzt einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit des Kontinents leiste.

ukraine
Oleksii Makeiev, der ukrainische Botschafter in Berlin. - Britta Pedersen/dpa

Die Erfahrungen der ukrainischen Armee im Kampf gegen Russland seien einzigartig. Im Falle eines NATO-Bündnisfalls würde die Ukraine daher nicht zögern, ihre Erfahrung einzubringen.

So geht es weiter aus dem Bericht von «Merkur» hervor.

Politische Debatte um Taurus und NATO-Beitritt

Die Diskussion um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern bleibt ein zentrales Thema. Während die bisherige Bundesregierung eine Lieferung ablehnte, setzt die Ukraine auf die neue Regierung und hofft auf eine Kursänderung.

Makejew betont, dass die Ukraine auf die Unterstützung Deutschlands angewiesen sei, um den Krieg zu gewinnen.

Die NATO-Perspektive bleibt für Kiew somit ein strategisches Ziel, das auch in Berlin kontrovers diskutiert wird.

Ukraine setzt auf vertiefte Partnerschaft mit Deutschland

Der Vorstoss von Botschafter Makejew zeigt, wie eng die militärische Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und Deutschland inzwischen ist. Die Ukraine bietet nicht nur Erfahrungsaustausch, sondern auch konkrete Ausbildungsunterstützung an.

Die politische Debatte um Waffenlieferungen und NATO-Beitritt bleibt dynamisch. Experten sehen in der Initiative ein Zeichen für die wachsende Bedeutung der Ukraine als sicherheitspolitischer Partner Europas.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungSpiegelKriegSchweizer ArmeeNATOBotschafter