Tichanowskaja dankt EU-Parlament für Unterstützung bei Revolution

Das Wichtigste in Kürze
- Swetlana Tichanowskaja ist momentan im Exil in Litauen.
- Sie sprach vor dem Europäischen Parlament und dankte der EU für die Utnerstützung.
Die belarussische Oppositionelle Swetlana Tichanowskaja hat dem Europäischen Parlament für dessen Unterstützung im Kampf für Neuwahlen gedankt. «Lassen Sie mich die Gelegenheit nutzen, die Dankbarkeit des belarussischen Volkes zum Ausdruck zu bringen.» Das sagte die Präsidentschaftskandidatin am Dienstag in einer Videoschalte mit dem Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten.
Proteste haben keinen geopolitischen Hintergrund
Das offizielle Wahlergebnis sei gefälscht worden und werde von der Bevölkerung zurückgewiesen. Tichanowskaja betonte zudem erneut, dass die Proteste gegen Präsident Alexander Lukaschenko keinen geopolitischen Hintergrund hätten.

«Das ist weder eine pro-russische noch eine anti-russische Revolution. Das ist weder eine anti-europäische noch eine pro-europäische Revolution. Das ist eine demokratische Revolution», sagte sie. Man sei bereit für Verhandlungen mit Regierungsvertretern und bereit Verhandlungsführer zu ernennen.
Mit Blick auf die grosse Beteiligung an den Protesten erklärte sie: «Wir sind keine Opposition mehr, wir sind jetzt die Mehrheit.» Es sei eine friedliche Revolution, die gerade stattfinde.
Versicherung von der EU
Der Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten, David McAllister, sicherte Tichanowskaja weitere Unterstützung zu. «Wir wünschen Ihnen alle Kraft und Ausdauer für den Kampf für die Demokratie. Und die Achtung der Menschenrechte und Freiheiten in Ihrem Land», sagte der CDU-Politiker.
«Seien Sie versichert, dass wir die Entwicklungen weiterhin genau verfolgen. Und die Unterstützung anbieten werden, die Ihre Nation in dieser herausfordernden Zeit benötigt.»

In Belarus gibt es seit mehr als zwei Wochen Proteste und Streiks gegen den autoritären Staatschef Lukaschenko. Auslöser war die von Fälschungsvorwürfen überschattete Wahl. Dabei hat sich der 65-Jährige mit 80,1 Prozent der Stimmen zum Sieger erklären lassen.