Streit bei Frankreichs Sozialisten um Chefposten geht weiter

Bereits am Freitag verkündete die Partei Faures Sieg, doch Mayer-Rossignol wollte seine Niederlage wegen Unregelmässigkeiten bei der Abstimmung nicht eingestehen.
Er forderte die Einsetzung einer Wahlkommission. Diese tagte nun am Wochenende und bestätigte den Sieg Faures mit 51,09 Prozent der Stimmen. Mayer-Rossignol kritisierte, dass die Arbeit der Kommission unterbrochen worden sei und bestritt das Ergebnis erneut. Er forderte für Montag einen neuen Aussschuss.
Bei der Wahl stand vor allem der künftige Kurs der Sozialisten mit Blick auf ihr Bündnis mit Linken, Grünen und Kommunisten im Zentrum. Faure sieht es als alternativlos und notwendig an. Mayer-Rossignol hält es langfristig nicht für einen guten Rahmen.
Die Parteien des linken Lagers hatten das Bündnis im vergangenen Frühjahr geschmiedet, um bei der Parlamentswahl vereint gegen den wiedergewählten liberalen Präsidenten Emmanuel Macron anzutreten. Unter den Sozialisten war die Allianz umstritten. Sie mussten wegen ihres schlechten Abschneidens bei der Präsidentschaftswahl der deutlich weiter links stehenden Partei LFI von Jean-Luc Mélenchon Zugeständnisse machen. Die Parteien haben in der Nationalversammlung einzelne Fraktionen, arbeiten aber weiterhin eng zusammen.