Speisekarte mit Ahornblättern und Krebsen aus Stadtgewässern

Das Wichtigste in Kürze
- Aus Berliner Ahornblättern wird Alkohol, aus den eingewanderten Sumpfkrebsen zaubern Köche einen Fond: In Berlin spitzen Küchenchefs und Lebensmittelhersteller den Trend zu regionalem Essen ungewöhnlich scharf zu - und zwar auf die Metropole als Herstellungsort.
Bisher versprach «regionale Produktion» meist, dass die Ware aus nahen Betrieben im ländlichen Umland stammt. Beim Gourmet-Treffen « » (21. bis 27.10.) jedoch wird ein Menü serviert, bei dem alle Rohstoffe - ausser Salz und Pfeffer - hauptstädtisch sein müssen. Motto: «Die Stadt isst sich auf». Damit pushen die Veranstalter eine Entwicklung, die die Lebensmittelexpertin Hanni Rützler in ihrem aktuellen «Food Report» als Schwerpunkt ausmacht: «Urban Food» heisst das internationale Stichwort. Grünen-Politikerin Renate Künast (63) lädt mit ein.
Rützler geht es nicht nur um Schrebergärten, Stadt-Imker und romantische Naturgefühle, sondern um Pilzfarmen «im Kühlschrank-Look» und «Urban Farming» mit modernster Energietechnik auf Dächern oder über mehrere Stockwerke in Hochhäusern («Vertical Farming»). Ob in Shanghai, Wien oder an der Humboldt-Uni in Berlin, vielerorts werde geforscht und experimentiert. Bei der «Food Week» können zahlende Gäste den Trend geschmacklich vortesten.