Spanische Wirtschaft bricht 2020 stärker ein als erwartet

Das Wichtigste in Kürze
- Spanien wurde von der Corona-Krise hart getroffen.
- Die Wirtschaft bricht jetzt aber noch härter ein, als ursprünglich erwartet.
- Das BIP dürfte um 11,2 Prozent sinken, glaubt die Wirtschaftsministerin.
Das Bruttoinlandsprodukt dürfte um 11,2 Prozent sinken, sagte Wirtschaftsministerin Nadia Calvino am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Madrid. Bislang war sie von einem Minus von 9,2 Prozent ausgegangen.
Die zweite Welle ist hier
Das Land steckt aber nach Einschätzung der Regierung mittlerweile in der zweiten Infektionswelle: Nirgendwo sonst in Westeuropa gibt es so viele neue Corona-Positiv-Tests.
Das beeinträchtigt den für die viertgrösste Volkswirtschaft der Euro-Zone so wichtigen Tourismus. Für 2021 prognostiziert Calvino ein Wachstum von 7,2 Prozent. Die bisherige Schätzung von 6,8 Prozent wurde damit leicht angehoben.
Die Krise hinterlässt deutliche Spuren am Arbeitsmarkt und im Staatshaushalt. Die Arbeitslosenquote dürfte in diesem Jahr auf 17,1 Prozent steigen und 2021 lediglich auf 16,9 Prozent sinken. Die Neuverschuldung dürfte im laufenden Jahr 11,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmachen. 2021 soll sie auf 7,7 Prozent sinken, was nach den Worten von Haushaltsministerin Maria Jesus Montero «ohne Kürzungen und ohne Sparmassnahmen» erreicht werden soll.