Im Konflikt um die Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien haben zwei separatistische Organisationen zu einem Sturm auf Banken aufgerufen. Damit soll gegen die Inhaftierung der Präsidenten der beiden Organisationen und gegen die Firmenflucht protestiert werden.

Der Konflikt zwischen Barcelona und der Zentralregierung hatte sich gestern drastisch zugespitzt. Nachdem Regionalpräsident Carles Puigdemont ein Ultimatum des spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy zur Beendigung aller Unabhängigkeitsbestrebungen zurückgewiesen hatte, kündigte Madrid Zwangsmassnahmen gegen die Separatisten an. Ein Ministerrat soll am Samstag in Madrid über diese Massnahmen beraten.

Demonstranten halten in Barcelona Plakate mit der Aufschrift «Llibertat» (Freiheit) hoch, um gegen die Verhaftung katalanischer Aktivisten zu protestieren.
Demonstranten halten in Barcelona Plakate mit der Aufschrift «Llibertat» (Freiheit) hoch, um gegen die Verhaftung katalanischer Aktivisten zu protestieren. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Separatistische Organisationen appellieren an ihre Anhänger, massiv Geld von den Banken abzuheben.
  • Die Aktion soll heute Vormittag zwischen 8 und 9 Uhr stattfinden.
  • Madrid kündigte indes Zwangsmassnahmen gegen die Separatisten an.
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Die Bürgerinitiative Katalanische Nationalversammlung (ANC) und der Kulturverein Omnium Cultural appellierten in der Nacht auf heute an ihre Anhänger, massiv Geld von den Konten der fünf grössten Banken abzuheben. Die Aktion soll zwischen acht und neun Uhr vormittags stattfinden. «Hebt den Betrag ab, den ihr wollt», heisst es auf Twitter.

Damit solle gegen Inhaftierung der Präsidenten der beiden Organisationen, Jordi Sànchez (ANC) und Jordi Cuixart (Omnium), und gegen die Firmenflucht protestiert sowie der Wille zur Gründung eines unabhängigen Staates in Katalonien bekundet werden, betonten beide Organisationen. Es heisst, es sei «an der Zeit, zu zeigen, dass unsere Kraft von jedem einzelnen von uns abhängt und dass die Summe von kleinen individuellen Gesten alles verändern kann».

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