Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Nato vor möglichen russischen Angriffen auch auf andere Länder gewarnt.
Selenskyj
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist per Videokonferenz zur Arbeitssitzung der G7-Gipfelteilnehmer dazugeschaltet. - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Selenskyj ist überzeugt, dass Russland auch andere Länder angreifen wird.
  • Das wahre Ziel des Landes sei die Nato, warnt er in seiner Rede.
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«Die Frage ist: Wer ist der nächste für Russland? Moldau? Das Baltikum? Oder Polen? Die Antwort: sie alle», sagte Selenskyj am Mittwoch in einer per Video übertragenen Rede an den Nato-Gipfel in Madrid.

Das wahre Ziel Russlands sei die Nato, meinte der ukrainische Staatschef. Dazu setze Moskau als Instrument auch Hunger zur Verursachung von Migrationswellen ein. Auch Energieressourcen nutze der Kreml, um Europa dazu zu zwingen, «auf Ihre Freiheit, Ihre Demokratie und Ihre Werte» zu verzichten.

Selenskyj: «Sind an Sicherheit und Stabilität interessiert»

Die Ziele der Ukraine hingegen stimmten «absolut» mit denen der Nato überein, betonte er. «Wir sind an Sicherheit und Stabilität auf dem europäischen Kontinent und der Welt interessiert.» Der Ukraine dabei zu helfen, den Krieg auf dem Schlachtfeld zu gewinnen, sei im Interesse der Allianz, meinte Selenskyj. Kiew brauche von den Nato-Staaten dafür moderne Luftabwehr und weitere Artilleriesysteme.

Zugleich sei die finanzielle Unterstützung der Ukraine wichtig. «Wir haben ein Multimilliardendefizit und kein Erdöl und kein Erdgas, mit dem wir das ausgleichen können», sagte Selenskyj. Umgerechnet rund 4,7 Milliarden Franken monatlich brauche sein Land zur Deckung des Verteidigungsbedarfs.

Russland hat die Ukraine am 24. Februar angegriffen und führt seitdem einen Angriffskrieg gegen das Land, der inzwischen seit mehr als 120 andauert.

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