Schwedische Reisende sollen über CO2-Emissionen informiert werden

Das Wichtigste in Kürze
- Regierung arbeitet an Gesetzentwurf für Bus, Bahn, Flugzeug und Fähre.
- Reiseveranstalter sollen ihre Fahrgäste über die erzeugten CO2-Emissionen informieren.
Schweden will Reiseveranstalter verpflichten, ihre Kunden bei Langstrecken-Reisen über ihren CO2-Fussabdruck zu informieren. «Der Verkehrssektor spielt eine Schlüsselrolle im Klimawandel. Aber es sollte auch für den Einzelnen einfach sein, Verantwortung zu übernehmen», erklärte Infrastrukturminister Tomas Eneroth heute Freitag.
Die Anbieter sollen demnach in ihrer Werbung oder auf den Tickets über den jeweiligen CO2-Ausstoss bei Reisen mit Bus, Bahn, Flugzeug oder Fähre aufklären.
Ein entsprechender Gesetzesentwurf steht noch aus. Die Regierung hat jedoch bis April 2020 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Dabei geht es auch um die Frage, wie ein einfacher Vergleich des ökologischen Fussabdrucks der verschiedenen Transportmittel ermöglicht werden kann.
Schweden beschäftigt sich intensiv mit klimafreundlichem Reisen
Die Umweltorganisation Greenpeace Schweden begrüsste die Ankündigung. «Informierte Verbraucher sind unglaublich wichtig, und ich denke, viele wären erstaunt, wie stark sich insbesondere Flüge auf das Klima auswirken», sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP. Sie betonte aber auch, das Vorhaben entlasse die Regierung nicht aus der Verantwortung, selbst aktiv zu werden.
In Schweden wird intensiv über klimafreundliches Reisen diskutiert, seit die junge Klima-Aktivistin Greta Thunberg den Anstoss dazu gab. Im September teilte der grösste Flughafenbetreiber des Landes Swedavia mit, dass die Zahl der Fluggäste leicht rückläufig sei. So entschieden sich im August vier Prozent weniger Menschen für das Flugzeug als im gleichen Monat des Vorjahres.