Schwedische Konjunktur bricht trotz Corona-Sonderweg kräftig ein

Das Wichtigste in Kürze
- Der Corona-Sonderweg zahlte sich für Schweden wirtschaftlich nicht aus.
- Seit 40 Jahren erlebte Schweden keinen vergleichbaren Konjunktureinbruch.
Trotz der lockeren Corona-Massnahmen ist die schwedische Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal so stark eingebrochen wie seit 40 Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des EU-Landes schrumpfte im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorquartal um 8,6 Prozent. Dies teilte die schwedische Statistikbehörde SCB am Mittwoch in einer vorläufigen Schätzung mit.
Damit liegt der Rückgang aber unter den 10,1 Prozent, um die die deutsche Wirtschaft nach einer ersten Schätzung zurückging. Andere EU-Mitgliedstaaten wie Spanien und Italien hatten noch grössere Einbrüche zu verkraften.
Grösster Konjunktureinbruch seit mindestens 40 Jahren
Als Hauptgründe für den starken Rückgang gelten der sinkende Export und der ebenso geringere Konsum der Privathaushalte im Corona-Quartal an.

Es handelt sich um den grössten Konjunktureinbruch in einem einzelnen Quartal seit mindestens 40 Jahren. Im Vergleich mit dem Vorjahresquartal betrug der Rückgang 8,2 Prozent. Im ersten Quartal 2020 hatte der BIP-Rückgang zum Vorquartal lediglich 0,3 Prozent betragen.
Der Corona-Sonderweg
Schweden war in der Corona-Krise einen Sonderweg gegangen. Sie hatten das öffentliche Leben nicht so stark beschränkt wie etwa Deutschland oder der Rest Skandinaviens. Geschäfte blieben ebenso offen wie Restaurants, Bars und Schulen.