Eine Britin wurde in Georgien mit 14 Kilo Cannabis festgenommen. Vor Gericht behauptet sie, sie sei schwanger, und verweigert dann die Aussage.
britin
Eine 18-jährige Britin wurde in Georgien wegen Drogen-Schmuggels festgenommen. - Facebook

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Britin wurde in Georgien wegen Cannabis-Schmuggel festgenommen.
  • Ihr droht eine lange Haftstrafe in einem Knast aus Sowjet-Zeiten.
  • Vor Gericht sagte sie, sie sei schwanger. Nun soll abgeklärt werden, ob das stimmt.
Ad

Eine 18-jährige Britin genoss ein Leben in scheinbarem Luxus in Südostasien. Dann schlug ihre Familie Alarm: Während Ferien in Thailand war sie plötzlich nicht mehr erreichbar. Nun tauchte Bella May Culley wieder auf – vor Gericht in der georgischen Hauptstadt Tiflis.

Wie lokale Medien berichten, wurde sie von einer Spezialeinheit am Flughafen verhaftet. In ihrem Gepäck wurden rund 14 Kilogramm Cannabis gefunden. Sie befindet sich in Untersuchungshaft.

Kürzlich musste sie sich ein erstes Mal vor einem Richter verantworten. Dort enthüllte sie, dass sie schwanger sei. Ansonsten sagte sie nichts, sie verweigerte ihre Aussage zu den Vorwürfen. Ob sie wirklich schwanger ist, ist unklar, eine medizinische Untersuchung soll nun Klarheit schaffen.

britin
Eine 18-jährige Britin ist in Tiflis festgenommen worden.
Cannabis
Am Flughafen waren 14 Kilo Cannabis in ihrem Gepäck gefunden worden. (Symbolbild)
britin
Theoretisch ist eine lebenslange Haft möglich, ein Experte hält 15 bis 20 Jahre für realistisch.
britin
Der 18-Jährigen droht also eine lange Zeit in einem Knast aus Sowjet-Zeiten. (Symbolbild)
britin
Zuvor reiste sie in Südostasien herum und genoss die Zeit dort.

Ihr Anwalt wollte erreichen, dass Culley auf Kaution frei kommt, ist bislang aber gescheitert. Er sagt, die Beschuldigte sei «verängstigt und verwirrt». Ihr Vater sei auf dem Weg nach Tiflis.

Experte: Lebenslange Haft möglich

Gegenüber der «DailyMail» erklärt ein ehemaliger georgischer Polizist, was der Britin nun droht: Die Menge an Drogen mache es schwierig, optimistisch zu bleiben. «Leute werden bereits mit viel geringeren Mengen zu acht Jahren oder mehr verurteilt.»

Theoretisch sei sogar eine lebenslange Haftstrafe möglich. Der Experte stuft dies aber als unrealistisch ein. Wahrscheinlicher sei eine Haftstrafe von 15 bis 20 Jahren. Zudem deute die Festnahme durch die Spezialeinheit darauf hin, dass es eine koordinierte Aktion und weniger ein Zufallsfund gewesen sei.

Bist du schon einmal festgenommen worden?

Sollte Culley verurteilt werden, würde sie im Gefängnis Nummer 5, der einzigen Haftanstalt für Frauen, enden. Dieser Knast stammt noch aus Zeiten, als Georgien zur Sowjetunion gehörte.

In der Vergangenheit gab es Kritik am Gefängnis: Human Rights Watch beschrieb es als «stark überbelegt». 2006 wurden die Bedingungen als «entwürdigend», «unmenschlich» und gar als «Affront für die zivilisierte Gesellschaft» beschrieben.

Vor ihrer Festnahme hatte Bella May Culley auf Instagram Fotos ihrer Ferien gepostet: Schnorcheln, Baden, Kajak fahren in Thailand und auf den Philippinen. Sie posierte auch mit Bargeldstapeln und einem Joint, zudem machte sie Anspielungen auf das Verbrecherpaar Bonnie und Clyde.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Human Rights watchFlughafenInstagramCannabisGerichtDrogenVaterHaft