

Rund 100 geschädigte Schweizer bei Krypto-Betrug

Rund 100 Schweizer sind Opfer einer international tätigen Bande von mutmasslichen Krypto-Betrügern geworden. Im in Spanien aufgedeckten Fall geht es um eine Deliktsumme von mehreren hundert Millionen Euro.
Die Zahl von «ungefähr 100» geschädigten Personen aus der Schweiz bestätigte am Mittwoch eine Sprecherin des europäischen Polizeiamtes Europol gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Zuerst hatte in der Schweiz der «Blick» am Dienstag über den Fall berichtet.
Nähere Angaben konnte Europol «wegen der laufenden Ermittlungen» nicht machen. Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) wollte vorerst ebenfalls keine Stellung zu dem Fall nehmen. Es sei derzeit daran, «die Rollen der Schweizer Behörden» zu klären. Das könne eine Weile dauern.
Grossrazzia: Fünf Verhaftungen und hohe Geldsummen
Bilder und Videos von Europol zeigen, wie vergangene Woche in Spanien im Rahmen der Operation «Borrelli» fünf Personen des internationalen Netzwerks verhaftet wurden. Gemäss Europol waren nebst den spanischen Behörden auch Polizeikräfte aus Estland, Frankreich und den USA involviert.
Europol spricht von 460 Millionen Euro an Gewinnen aus illegalen Geldschäften mit Kryptowährungen und total mehr als 5000 geschädigten Personen. Der Schlag gegen die organisierte Kriminalität sei das Resultat jahrelanger Ermittlungen und Beobachtungen, schrieb Europol in einer Medienmitteilung.
Die Täterschaft habe hohe Gewinne mit Kryptowährungen versprochen und mit einem internationalen Geflecht von Scheinfirmen und Strohmännern hohe Geldsummen erbeutet. Ein Teil des Netzwerks sei in Hongkong tätig gewesen. Europol stuft Onlinebetrug gemäss eigenen Angaben als eine der grössten Bedrohungen für die innere Sicherheit in Europa ein.