Gestern kommt es in Halle (D) zu einem Anschlag auf eine Synagoge mit zwei Toten. Die Tat hat einen rechtsextremen Hintergrund. Ein Experte ordnet die Tat ein.
NACH ANGRIFF IN HALLE/SAALE - SYNAGOGE
Die Tür der Synagoge in Halle weist Spuren von Beschuss auf. Bei Angriffen mitten in Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt sind gestern vor einer Synagoge und in einem Döner-Imbiss zwei Menschen erschossen worden. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Angriff auf eine Synagoge in Halle (D) sterben zwei Menschen.
  • Die Tat hat einen rechtsextremen Hintergrund.
  • Ein Experte ordnet die Gefahr von rechtsextremem Terror ein.
Ad

Gestern Mittwoch schoss vor einer Synagoge in Halle (D) ein Attentäter um sich. Zwei Menschen verloren dabei ihr Leben. Vermutet wird, dass der Täter einen rechtsextremen Hintergrund hat.

Ein weiterer Anschlag mit rechtsextremem Hintergrund in Deutschland. Erst Anfang Juni wurde der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke vor seinem Wohnhaus in Istha mit einem Pistolenschuss getötet. Dringend tatverdächtig ist der Rechtsextremist Stephan E.

Two people killed in a shooting in Halle
Menschen gedenken den Opfern von Halle mit Kerzen beim Marktplatz. - keystone

Die Tat erinnert ebenfalls an die beiden Amokläufe in Norwegen 2011 und im neuseeländischen Christchurch im vergangenen März. Und es zeigt: Rechter Terrorismus ist auf dem Vormarsch.

Gleichbedeutend mit islamistischem Terrorismus

«Wir wissen eigentlich seit dem Fall Walter Lübcke, dass in unserem Land, und auch an anderen Orten in der Welt, eine ungeheure Bedrohung heranwächst», warnt ARD-Terrorismusexperte Georg Mascolo. Eine Bedrohung, «die ich vergleichen würde mit der Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus».

Auftakt der Gesprächsreihe Geteilte Geschichte(n)
ARD-Experte Georg Mascolo. - dpa

Der Fall Lübcke und der Anschlag von Halle seien Warnsignale genug, dass «alle Behörden jetzt sehr schnell den Kampf gegen den rechtsextremen Terrorismus intensivieren» müssen. Das Gebot der Stunde sei «Augen rechts» für die Sicherheitsbehörden. Das geschehe zwar, müsse jedoch viel energischer und sehr viel schneller gehen.

«Innerhalb weniger Monate zwei solcher Fälle, wie wir sie in diesem Land seit ewiger Zeit nicht erlebt, oder noch nie erlebt haben, sind Warnsignal genug», so Mascolo gegenüber der «ARD».

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

AnschlagTerrorTerrorismusARD