Razzia am Tegernsee - Soko Matrjoschka durchsucht Villa

Fahnder der Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung (ZfS) haben am Donnerstagmorgen bei einer Razzia eine Villa am Tegernsee durchsucht. Die Aktion richtete sich gegen einen russischen Unternehmer.
Unter anderem wurden aus dem Anwesen in Rottach-Egern mehrere hochwertige Fahrzeuge der Luxusklasse abtransportiert, wie «dpa»-Reporter berichteten. Rund 30 Fahnder durchsuchten nach dpa-Informationen die Villa am See, die mit Flatterband abgesperrt war.
Die Sonderkommission Matrjoschka der Zentralstelle durchsuche im Rahmen eines Verfahrens gegen einen russischen Staatsangehörigen mehrere Objekte im Grossraum München beziehungsweise am Tegernsee, teilte die ZfS am Donnerstag mit. Den Informationen zufolge richtete sich die Aktion gegen einen russischen Staatsangehörigen, der im Anhang der EU-Sanktionsverordnung aufgeführt ist.
Ganzes finanzielles Eigentum eingefrohren
Als Reaktion auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte die EU massive Sanktionen gegen russische Staatsangehörige und Unternehmen verhängt.
An der Aktion waren einem ZfS-Sprecher zufolge auch das Bundeskriminalamt, die Steuerfahndung Düsseldorf, die Bundespolizei und das Zollfahndungsamt München beteiligt. Die Aktion basiere auf entsprechenden gerichtlichen Durchsuchungsbeschlüssen.
Die betroffene Person sei im Anhang I in der EU-Sanktionsverordnung gelistet, hiess es weiter. Daraus folge, dass sämtliche Gelder und Ressourcen im Eigentum oder Besitz der Person – oder die von ihr gehalten oder kontrolliert werden – eingefroren seien. Sie dürften nicht veräussert werden. Die ZfS ermittele entsprechende Vermögenswerte.
Bei entsprechenden Anhaltspunkten führe die ZfS die notwendigen Ermittlungen im Rahmen des Verwaltungsrechts durch. Zu der konkreten Aktion könnten aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit keine weiteren Angaben gemacht werden.