Begleitet von Protesten forderte EU-Botschafter Galharague in Moskau eine bedingungslose Waffenruhe in der Ukraine und ein Ende des russischen Angriffskriegs.
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Zur Veranstaltung kamen viele Diplomaten und Vertreter der russischen Zivilgesellschaft, darunter Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow. (Archivbild) - Keystone

Begleitet von Protesten antiwestlicher Aktivisten hat der EU-Botschafter in Moskau, Roland Galharague, eine bedingungslose Waffenruhe in der Ukraine verlangt. Die Europäische Union fordere, dass Russland seinen völkerrechtswidrigen Aggressionskrieg beende. Dies sagte der Franzose in der russischen Hauptstadt bei einer verspäteten Feier des Europatags, der am 9. Mai begangen wird.

«Die Kriege von heute schüren den Hass von morgen», sagte er. Russland habe den Krieg begonnen und könne ihn deshalb durch eine politische Entscheidung umgehend beenden. Derweil wurden in der Türkei erstmals seit 2022 wieder direkte Verhandlungen zwischen Ukrainern und Russland erwartet für ein Ende der Kampfhandlungen. Kiew will dabei zunächst eine 30-tägige Waffenruhe erreichen.

Aktivisten werfen EU Heuchelei vor

Teilnehmer des Protests in Moskau, mehrheitlich kommunistische und linksextreme Aktivisten, warfen der EU vor, etwa durch ihre Waffenlieferungen an die Ukraine, den Krieg fortzusetzen und so auch Russen zu töten. Auf einem verteilten Flugblatt hiess es etwa, dass der EU-Diplomat ein heuchlerischer Hund sei, der den russischen Menschen nur den Tod bringe.

Die Protestierer gingen die Diplomaten schreiend an und skandierten «Die Nato ist schlimmer als die Gestapo», «Fuck off USA!» und «Russisches Blut klebt an euren Händen».

Polizei greift nicht ein

Zu der Veranstaltung waren viele Diplomaten gekommen, aber auch Vertreter der russischen Zivilgesellschaft. Darunter der Friedensnobelpreisträger und Gründer der kremlkritischen Zeitung «Nowaja Gaseta», Dmitri Muratow.

Solche Demonstrationen wie die vor dem weltberühmten Metropol-Hotel in Moskau müssen eigentlich bei der Stadt beantragt und genehmigt werden. Im Gegensatz zu kremlkritischen Veranstaltungen griff die Polizei allerdings nicht ein. Beamte standen an der Seite und sahen dem Geschehen zu.

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