Polizei stoppt Fake-Hochzeit im Disneyland mit 9-Jähriger Braut

Im Disneyland Paris wurde am Wochenende eine private Hochzeitsfeier mit grossem Aufwand vorbereitet. Die Braut wirkte jedoch deutlich zu jung, weshalb das Personal die Polizei alarmierte, wie der «Spiegel» berichtet.

Mitarbeiter des Parks stellten weisse Stühle auf, Musiker reisten an und eine grosse Menschenmenge versammelte sich. Doch es gab etwas ungewöhnliches: die Braut wurde von ihrer Mutter getragen.

Bei ihr handelt es sich um eine Neunjährige aus der Ukraine. Als die Resort-Mitarbeiter das Kind sahen, riefen sie die Polizei, so «Kurier».

Das Mädchen trug laut «Le Parisien» ein Brautkleid und zwölf Zentimeter hohe Absätze. Diese waren mit Klebeband an ihren Schuhen fixiert.

Die Polizei nahm vier Personen vorläufig fest, darunter einen 22-jährigen Briten als angeblichen Bräutigam.

Auch die Mutter des Kindes und ein lettischer Mann wurden vernommen, wie «T-Online» berichtet. Beim Mann soll es sich um den vermeintlichen Vater des Kindes handeln.

Laut Staatsanwaltschaft handelte es sich nicht um eine echte Hochzeit, sondern um eine inszenierte Zeremonie für ein Video. Die über 100 Gäste waren Statisten, die extra für die Hochzeit angeheuert wurden.

Das Kind zeigte sich bei der Befragung verwirrt und verängstigt, blieb aber unverletzt. Die Ermittler prüfen, ob der Hauptverdächtige mit der Fake-Hochzeit Betrug und Geldwäsche begehen wollte.

Für die Inszenierung wurden 130'000 Euro (ca. 122'157 Franken) ausgegeben, wie «T-Online» berichtet. Disneyland Paris kündigte rechtliche Schritte gegen die Organisatoren an.

Die genaue Rolle des Kindes und die Verantwortung der Erziehungsberechtigten werden weiter untersucht. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Scheinhochzeit dauern an.