Die Polizei in Nordfrankreich hat gleich mehrere Überfahrten von Geflüchteten nach Grossbritannien verhindert und mehrere Schleuser festgenommen.
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Ein Schlauchboot wird an Land geschleppt. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die französische Polizei hat Geflüchtete an der Überfahrt nach Grossbritannien gehindert.
  • Zudem wurden 48 Personen aus Seenot im Ärmelkanal gerettet.
  • Auch wurden mehrere mutmassliche Schleuser festgenommen.
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Die Polizei in Nordfrankreich hat mehrere illegale Versuche von Migrierenden zur Überfahrt per Boot nach Grossbritannien gestoppt. Ausserdem wurden 48 Menschen im Ärmelkanal aus Seenot gerettet, wie die Behörden mitteilten. In der Nacht zum Dienstag stoppten Beamte nach einer Verfolgungsfahrt bei Boulogne-sur-Mer einen Wagen.

Darin befanden sich sieben Geflüchtete. Die beiden mutmasslichen Schleuser wurden festgenommen. Ebenfalls in der Nacht verhinderten Polizisten in Strandnähe an einem anderen Ort eine versuchte Überfahrt. Ein Schlauchboot samt Ausrüstung wurde beschlagnahmt.

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Archivfoto einer Rettungsaktion am Ärmelkanal. - AFP/Archiv

Vor der Küste bei Dunkerque rettete ein Schiff des französischen Zolls bereits in der Nacht zum Montag 48 Migranten aus Seenot. Ihr Boot trieb mit einer Motorpanne im Meer.

Schleuser sollen 3000 Euro pro Person für Überfahrt verlangt haben

Vor einer Woche hatte die französische Polizei 15 mutmassliche Schleuser festgenommen, die mit dem Tod von 27 Migranten beim Untergang ihres Boots vor sieben Monaten zu tun haben sollen. Wie die Zeitung «Le Parisien» berichtete, sollen die Festgenommenen einem afghanischen Schleusernetzwerk angehören. Dieses soll für die gefährliche Überfahrt rund 3000 Euro pro Person kassiert haben.

Die Flüchtlingskrise bei Calais dauert seit Jahren an. Von Jahresbeginn bis zum 13. Juni wurden 777 Versuche registriert, mit kleinen Booten die Meerenge zu überqueren, wie das französische Innenministerium kürzlich mitteilte. Dabei sei es um insgesamt 20'132 Menschen gegangen, ein Anstieg um 68 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Für 2021 war bereits von Rekordzahlen die Rede gewesen. 52'000 Menschen versuchten über den Ärmelkanal zu gelangen, 28'000 gelang dies nach Angaben des französischen Ministeriums auch.

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