Die neue polnische Regierung löste die Kommission zur Untersuchung des Smolensker Flugzeugabsturzes 2010 auf. Damals starb auch Polens Präsident Lech Kaczynski.
Jaroslaw Kaczynski, Chef der Regierungspartei «Recht und Gerechtigkeit» (PiS), spricht während einer Gedenkfeier für die Opfer des Flugzeugabsturzes bei Smolensk vor acht Jahren.
Jaroslaw Kaczynski, Chef der Regierungspartei «Recht und Gerechtigkeit» (PiS), spricht während einer Gedenkfeier für die Opfer des Flugzeugabsturzes bei Smolensk vor acht Jahren. - dpa

Polens neue Regierung hat die Kommission zur Untersuchung der Flugzeugkatastrophe von Smolensk aufgelöst. «Dies ist das Ende der Lügen im Namen des polnischen Staates», sagte Vize-Verteidigungsminister Cezary Tomczyk am Freitag in Warschau.

Bei dem Absturz der polnischen Regierungsmaschine am 10. April 2010 beim Landeanflug auf das russische Smolensk waren alle 96 Menschen an Bord ums Leben gekommen, darunter auch der damalige Präsident Lech Kaczynski. Sie waren unterwegs zu einer Gedenkfeier für die Opfer der Massaker von Katyn. Dort hatten 1940 Angehörige des sowjetischen Geheimdienstes NKWD Tausende polnische Offiziere ermordet.

Bis heute vermuten viele einen Anschlag

Lech Kaczynski und der Chef der nationalkonservativen langjährigen Regierungspartei PiS, Jaroslaw Kaczynski, waren Zwillingsbrüder. Viele PiS-Anhänger gehen bis heute von einem Mordanschlag aus. Auch Jaroslaw Kaczynski hat diesen Verdacht öffentlich geäussert.

Die 2016 ins Leben gerufene, nun aufgelöste Untersuchungskommission unter dem früheren Verteidigungsminister Antoni Macierewicz legte im April 2022 zwar einen Bericht zum Flugzeugabsturz vor. Nach Ansicht von Experten enthält dieses Papier aber keinen stichhaltigen Beweis dafür, dass die Präsidentenmaschine infolge eines Anschlags abgestürzt war.

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