Pierre Krähenbühl, der frühere Generalkommissar des Uno-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (Unrwa), kehrt zum Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zurück. Er wird Gesandter von IKRK-Präsident Peter Maurer in China und Chef der regionalen Delegation.
Vorwürfe Direktor
Pierre Krähenbühl während einer Pressekonferenz der Unrwa. - keystone

Der Genfer war Operationsleiter des IKRK, bevor er zur Uno wechselte. Krähenbühl wird in China als Delegationsleiter des IKRK für China und die koreanische Halbinsel arbeiten, wie ein Sprecher der Organisation auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Er bestätigte damit eine Information des Westschweizer Radio- und Fernsehsenders RTS.

Krähenbühl werde sein Amt in den kommenden Wochen antreten. Seine Ernennung müsse noch vom chinesischen Aussenministerium bestätigt werden.

Krähenbühl war im November 2019 als Unwra-Generalkommissar zurückgetreten, nachdem ein geleakter interner Bericht ein schlechtes Licht auf die Unrwa-Führung warf. Der Uno-Aufsichtsdienste Oios entlastete Krähenbühl später von allen Vorwürfen, darunter Betrug und Veruntreuung von Geldern.

Der vertrauliche Schlussbericht von Oios wurde nicht veröffentlicht. Vor einigen Monaten wurden aber die Ergebnisse der Untersuchung bekannt.

Krähenbühl hatte in dieser Sache die Haltung der Schweiz kritisiert, die aus seiner Sicht den Resultaten der Untersuchung vorgegriffen habe. Die Schweiz hatte während der Untersuchung im Juli 2019 die Zahlung eines Beitrags an das Uno-Hilfswerk vorübergehend suspendiert, die Zahlungen nach Krähenbühls Rücktritt jedoch wieder aufgenommen.

Mehrere Persönlichkeiten haben kürzlich den Bundesrat aufgefordert, sich für die Veröffentlichung der Ergebnisse der Uno-Untersuchung einzusetzen und Krähenbühl öffentlich zu rehabilitieren.

Unter den Erstunterzeichnern der Petition waren Stefan Trechsel, ehemaliger Präsident der Europäischen Menschenrechtskommission, der frühere IKRK-Präsident Cornelio Sommaruga, der ehemalige Diplomat und Nationalrat Tim Guldimann (SP/ZH), alt Ständerat Dick Marty (FDP/TI), die frühere Zürcher Stadträtin Monika Stocker, die Nationalrätinnen Regula Rytz (Grüne/BE) und Barbara Gysi (SP/SG) sowie Ständerat Carlo Sommaruga (SP/GE).

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