Historische Rekorde der Papst-Konklave und aktuelle Rahmenbedingungen werfen Fragen auf – doch Experten sehen Unterschiede zu mittelalterlichen Dauerblockaden.
papst konklave
Steigt weisser Rauch aus der Sixtinische Kapelle im Vatikan auf, war das Papst-Konklave erfolgreich – schwarzer Rauch bedeutet das Gegenteil. - keystone

Am 21. April verstarb Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren in Rom. Nach seiner Beisetzung beginnt nun die Suche nach einem neuen kirchlichen Oberhaupt.

Einen klaren Favoriten unter Experten gibt es aktuell nicht. Das befeuert die Frage, ob Gläubige weltweit nun ein Mega-Papst-Konklave erwartet ...

Rekordhalter von Viterbo: 1005 Tage bis zur Entscheidung

Das längste Konklave der Kirchengeschichte dauerte vom November 1268 bis September 1271, wie «Katholisch.de» berichtet. Aus Frust über die Uneinigkeit der Kardinäle liess Viterbos Magistrat das Dach des Palastes abtragen.

Zudem reduzierte es die Verpflegung auf Brot und Wasser, was die Entscheidung für einen neuen Papst beschleunigen sollte.

Moderne Regeln verhindern XXL-Papst-Konklave

Seit Gregor X. 1274 das Konklave per Dekret regelte, sank die durchschnittliche Dauer drastisch. Johannes Paul II. verschärfte 1996 die Prozeduren, sodass seit 1831 kein Konklave länger als fünf Tage dauerte.

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Das Papst-Konklave findet seit jeher in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan statt. - keystone

Franziskus’ Wahl 2013 benötigte nur zwei Tage, wie «MDR» dokumentiert. Experten verweisen auf homogenere Kardinalskollegien und klarere Mehrheitsverhältnisse als im 13. Jahrhundert.

«Planet Wissen» betont, dass politische Einflussnahme heute kaum noch möglich ist. Selbst bei tiefen Gräben gälten seit 1996 verbindliche Stichwahlregeln nach 34 erfolglosen Wahlgängen.

Isolation und moderne Effizienz

Während einer Konklave 1241 starb sogar ein Kardinal unter den harten Bedingungen, wie «GEO» detailliert. Die heutige Sixtinische Kapelle bietet dagegen klimatisierte Räume und medizinische Versorgung, was lange Beratungen ermöglicht – aber nicht erzwingt.

Gregor XV. führte 1621 geheime Wahlen ein, Pius X. standardisierte 1904 das Verfahren. Heutige Konklave folgen strengen Zeitplänen mit vier täglichen Wahlgängen, wie «MDR» erläutert.

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Seit 2005 gilt zudem eine Zweidrittelmehrheit in allen Phasen.

Fazit: Keine Wiederholung des Mittelalters

Trotz theoretischer Blockademöglichkeiten sehen Kirchenrechtler kein Risiko eines Mega-Konklaves. «Spiegel» verweist auf die kürzeste Wahl 1939 (20 Stunden), die den Trend zur Effizienz belegt.

Die Kirch hat aus der Vergangenheit gelernt und die Umstände und Regeln rund um das Papst-Konklave so angepasst. So wird in der Regel zeitnah ein neuer Papst gewählt.

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