Papst hält Korruption bei Immobiliendeal des Vatikans für möglich

Das Wichtigste in Kürze
- Der Vatikan hatte Ende Juli nach dem verlustreichen Kauf einer Luxusimmobilie in London einen Prozess gegen neun Männer und eine Frau eröffnet.
Erstmals sitzt dabei auch ein Kardinal auf der Anklagebank. Gegen Becciu erhob die Justiz Anklage wegen Veruntreuung und Amtsmissbrauch. Der 73-Jährige bestritt die Vorwürfe. Der Papst betonte, die Entscheidung liege allein bei der Justiz.
Die Beschuldigten müssen sich unter anderem wegen Veruntreuung, Geldwäsche und Betrug im Zusammenhang mit dem Immobiliendeal im Londoner Stadtteil Chelsea verantworten. Der Prozess könnte sich Beobachtern zufolge über Jahre ziehen. Die nächste Verhandlung ist für den 5. Oktober angesetzt. Der Vatikan kaufte das Haus einem Bericht des Medienportals «Vatican News» zufolge für einen unangemessen hohen Preis, weil der Wert der Immobilie wohl überschätzt war.
Rund um die Geschäfte unter anderem im Jahr 2018 sollen zudem Provisionen und Spesen geflossen sein. Insgesamt dürfte der Vatikan für das Geschäft einen dreistelligen Millionenbetrag ausgegeben haben. Für den Kauf sollen auch Spendengelder aus dem Peterspfennig, einer jährlichen Kollekte unter katholischen Gläubigen, verwendet worden sein.