Nach dem tragischen Amoklauf in Graz reagiert Österreich mit einer Verschärfung des Waffenrechts. Die psychologischen Tests spielen auch eine wichtige Rolle.
Amoklauf
Nach dem Amoklauf von Graz verschärft Österreich das Waffenrecht. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die österreichische Regierung erhöht nach dem Amoklauf das Mindestalter für Waffenkäufer.
  • Für den Kauf besonders gefährlicher Waffen wird es von 21 auf 25 Jahren heraufgesetzt.
  • Die psychologischen Tests bekommen nun auch eine neue Bedeutung.
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Als Reaktion auf den Amoklauf von Graz verschärft Österreich das Waffenrecht. So werde das Mindestalter für den Kauf besonders gefährlicher Waffen von 21 auf 25 Jahren heraufgesetzt. Dies sagte der Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP).

Ausserdem werde die sogenannte Abkühlphase zwischen Kauf der ersten Waffe und ihrer Aushändigung von drei Tagen auf vier Wochen erhöht.

Eine neue Bedeutung sollen auch die psychologischen Tests bekommen, die Waffenkäufer machen müssen. Künftig werde obendrein der Datenaustausch zwischen Bundesheer und Waffenbehörden möglich, sagte Stocker.

Der Amokschütze war bei seiner Musterung als psychisch instabil ausgemustert worden – die Behörden wussten davon aber nichts.

Graz Amoklauf
Der österreichische Minister Gerhard Karner (Mitte) und der Kanzler Christian Stocker (rechts) bei einer Medienkonferenz nach dem Amoklauf in Graz.
Amoklauf Graz
Ein 21-jähriger Österreicher hatte am 10. Juni an seiner ehemaligen Schule in Graz ein Blutbad angerichtet.
Nach Amoklauf in Graz
Der Täter erschoss neun Jugendliche und eine Lehrerin in der Grazer Schule.
Waffenrecht
Als Reaktion auf den Amoklauf verschärft Österreich das Waffenrecht. (Symbolbild)

«Wer gefährlich ist, soll keine Waffen mehr besitzen», sagte Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ). Vorläufig unangetastet bleibe die Möglichkeit, Waffen einer bestimmten Kategorie bereits mit 18 Jahren zu erwerben.

Damit ist zum Beispiel der Kauf einer Schrotflinte mit 18 Jahren weiter möglich. Auch für Jäger ändere sich nichts, hiess es.

Zur Prävention solcher Taten werde die Zahl der Schulpsychologen in den nächsten drei Jahren verdoppelt, so Stocker. «Schulpsychologie muss künftig nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sein», so der Regierungschef. Auch der Zutritt zu Schulen soll neu geregelt werden.

Erhöhte Polizeipräsenz und Unterstützung für Hinterbliebene

Die Polizeipräsenz an den Schulen werde bis zum Ende des Schuljahres erhöht. Das sagte die Vorsitzende der liberalen Neos und Aussenministerin Beate Meinl-Reisinger.

Mit einem Entschädigungsfonds in Höhe von 20 Millionen Euro (18,8 Millionen Franken) sollen Hinterbliebene und die Schule unterstützt werden.

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Ein 21-jähriger Österreicher hatte am 10. Juni an seiner ehemaligen Schule in Graz ein Blutbad angerichtet. Er erschoss neun Jugendliche und eine Lehrerin.

Sein Motiv ist weiter unklar. Die Ermittlungen ergaben allerdings, dass er ein grosser Bewunderer von Amokschützen war.

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