«Open Arms» rettet 54 Flüchtlinge von Ölplattform

54 Menschen sind in der Nacht auf Sonntag von dem Segelschiff «Astral» auf einer verlassenen Ölplattform gerettet worden. Sie waren vor fünf Tagen aus Libyen aufgebrochen und sassen seit drei Tagen auf der Plattform fest, die sie nach dem Schiffbruch ihres Boots erreicht hatten.
Auf der Plattform brachte eine der Frauen ein Kind zur Welt, eine weitere hatte erst wenige Tage zuvor entbunden. Neben den beiden Säuglingen befanden sich unter den 54 Personen auch zwei Kleinkinder, berichtete die Crew von «Astral», die zur spanischen Nichtregierungsorganisation Open Arms gehört.
Das Segelschiff ist nun auf dem Weg nach Lampedusa, wo es voraussichtlich am Sonntagabend eintreffen wird.
Migrationspolitik im Fokus
«Es war eine komplizierte Rettung. Hätten wir nicht eingegriffen, wäre es eine weitere Tragödie gewesen. Wir brauchen einen sofortigen Kurswechsel in der Migrationspolitik, der das Recht auf Leben wirklich respektiert und garantiert. Wir werden nicht müde, dies zu wiederholen», so Open Arms in einer Pressemitteilung.
Die italienische Küstenwache hat indes 278 Migranten vor der Küste Kalabriens in Sicherheit gebracht. Gerettet wurden Menschen aus Ägypten, Pakistan, Bangladesch, Syrien und Sudan, darunter mehrere Kinder. Die Migranten trieben seit drei Tagen an Bord von zwei Fischerbooten, die von der Küstenwache vor der Stadt Roccella Jonica in Kalabrien lokalisiert wurden.
Migrationstrends im Mittelmeer
Sie waren von der libyschen Hafenstadt Tobruk abgefahren. Fast 24'000 Migranten sind von Januar bis Anfang Juni 2025 nach Seefahrten über das Mittelmeer in Süditalien eingetroffen. Im Vergleichszeitraum 2024 waren es 21'784, wie das Innenministerium in Rom mitteilte.