Murano (I) kommt wegen steigender Gaspreise in Bedrängnis

Das Wichtigste in Kürze
- Die Glasmanufakturen auf der Inselgruppe Murano haben wegen steigender Gaspreise Probleme.
- Die Produzenten sehen sich gezwungen, den Preis für Glas ebenfalls anzuheben.
Die Inselgruppe Murano bei Venedig (I) ist stark von den steigenden Gaspreisen betroffen. Insbesondere die berühmten Glasbläser haben daran zu knabbern. Ihre Rechnungen sind um bis zu 600 Prozent gestiegen.
Glas in Öfen herzustellen, sei immer engergieintensiv. Bis September 2021 habe der Kubikmeter Gas 20 Cent gekostet. Im Dezember betrug der Preis 1,27 Euro, wie «Le Matin» berichtet.
«Das ist ein riesiges Problem», wird Luciano Gambaro zitiert. Er ist Vorsitzender des Vereins Promovetro, der sich für die Förderung von Murano-Glas einsetzt.
Murano leidet unter steigenden Preisen
Die Region Venetien stellte im November 2021 den Glasherstellern ein Unterstützungspaket von drei Millionen Euro zur Verfügung. Doch «leider werden diese Mittel bereits Ende Februar aufgebraucht sein», so Luciano Gambaro.
Doch nicht nur das Gas macht den Glasbrennern zu schaffen. «Alle Rohstoffe sind um 20 bis 50 Prozent teurer geworden: Sand, Soda und alle Mineraloxide, die zum Färben des Glases verwendet werden», sagt Cristiano Ferro. Er leitet die Firma Effetre Murano.
Glas muss teurer verkauft werden
Um zu überleben, müssen die Unternehmen fast zwangsläufig die Preise anheben. «Wir haben die Preise um 15 bis 30 Prozent erhöht, jetzt werden wir sehen, wie der Markt reagiert», so Gambaro.
Der grösste Gaslieferant für Italien sei Russland. Laut dem Verein Promovetro sollten die europäischen Länder Gegenmassnahmen gegen Russland ergreifen.
In Rom ist man sich des Problems bewusst. «Der Anstieg der Energiekosten könnte im nächsten Jahr zu Gesamtkosten führen, die höher sind als die gesamten Mittel des von Brüssel finanzierten nationalen Konjunkturprogramms», sagt der Minister für den ökologischen Übergang Roberto Cingolani.