Millionenbetrügerin täuschte Tod vor – postete aber weiter

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Millionenbetrügerin täuschte ihren Tod vor, um der Justiz zu entgehen.
- Doch auf Social Media blieb sie aktiv – das wurde ihr zum Verhängnis.
- Nun wurde die 51-jährige Deutsche auf Mallorca verurteilt.
Ina Z.* (51) führte ein sorgloses Leben unter der Sonne Mallorcas. Sie hatte ihren eigenen Tod vorgetäuscht, um sich der Justiz zu entziehen.
Doch: Ein Foto mit ihrem Königspudel überführte die Millionenbetrügerin.
Am Montag stand Ina Z. vor dem Landgericht von Palma. Sie wurde wegen Untreue und Urkundenfälschung angeklagt und bekannte sich schuldig. Über den Fall berichtet die «Bild»-Zeitung.
Was ist passiert?
Von 2009 bis 2019 war Ina Z. Geschäftsführerin einer Firma auf Mallorca für Buchhaltungs- und Steuerberatungsleistungen.
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Mit einer Vollmacht übernahm sie die Buchführung und steuerliche Angelegenheiten für ihre Mandanten, die eine Solar-Firma auf der Insel betrieben.
Sie überwies mehrfach Geld vom Firmenkonto – angeblich zur Zahlung fälliger Steuern. Tatsächlich jedoch landete das Geld auf eigenen oder von ihr kontrollierten Konten.
Von den insgesamt verschwundenen 2,3 Millionen Euro gingen nur rund 200'000 Euro tatsächlich an das Finanzamt.
Als Ina Z. erfuhr, dass gegen sie ermittelt wurde, täuschte sie ihren eigenen Tod vor.
Schwester half beim Betrügen mit
Ihre Schwester Anne Z.* reichte im Oktober 2020 eine gefälschte Sterbeurkunde beim zuständigen Ermittlungsgericht in Palma ein. Diese besagte, Ina Z. sei bei einem Verkehrsunfall in Rostock (D) ums Leben gekommen.
Doch: Die Besitzer der Solar-Firma glaubten nicht an ihren Tod und beauftragten eine Detektei.
Die Privatermittler stellten fest, dass die Social-Media-Konten von Ina Z. noch aktiv waren. Und so entdeckten sie ein Foto von ihr mit ihrem Königspudel.
Sie erkannten die Umgebung auf dem Bild, entdeckten den Hund beim Spazierengehen und fanden so auch ihr Luxusapartment.
Betrügerin hatte Fake-Pass
Bei einer Hausdurchsuchung beschlagnahmte die Polizei zahlreiche gefälschte Dokumente, darunter einen kenianischen Pass mit ihrem Foto unter falschem Namen.
Ina Z. konnte vor dem Prozess einen Deal aushandeln: Sie hinterlegte 1,5 Millionen Euro als Schadensersatzleistung und erhielt dafür eine mildere Strafe: zwei Jahre und sieben Monate auf Bewährung.
Ihre Schwester wurde zu drei Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt.
* Namen bekannt