«Durch Migration werden regionale und landesspezifische Spaltungen sichtbar», so die neuesten Forschungsergebnisse aus Deutschland.
Zwar wählen Flüchtlinge vermehrt die Route über Spanien, dennoch wollen noch immer Tausende über die Balkanstaaten einreisen.
Zwar wählen Flüchtlinge vermehrt die Route über Spanien, dennoch wollen noch immer Tausende über die Balkanstaaten einreisen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Zuge der Flüchtlingskrise werden alte Konflikte innerhalb Europas hervorgehoben.
  • Migration befeuert laut deutschen Forschern Populismus.
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Die Ankunft von mehr als einer Million Asylbewerbern in Deutschland hat laut einer Studie alte Konfliktlinien in der europäischen Bevölkerung wieder stärker zutage treten lassen.

«Durch Migration werden regionale und landesspezifische Spaltungen sichtbar – etwa zwischen Ost und West in Deutschland, zwischen Norden und Süden in Italien und zwischen Zentrum und Peripherie in Grossbritannien», schreiben die Forscher der Technischen Universität Dresden und der Universität Duisburg-Essen.

Flüchtlingskrise als Katalysator des Populismus

Die Autoren der von der Stiftung Mercator geförderten Studie haben die Zusammenhänge zwischen Migration und Populismus in Deutschland, Italien, Österreich, Polen, Schweden, Tschechien, den Niederlanden und Grossbritannien untersucht.

Alexander Gauland, Sprecher der Partei Alternative für Deutschland (AfD), vor seiner Pressekonferenz.
Alexander Gauland, Sprecher der Partei Alternative für Deutschland (AfD), vor seiner Pressekonferenz.
Italiens Innenminister Matteo Salvini spricht und gestikuliert während einer Pressekonferenz.
Italiens Innenminister Matteo Salvini spricht und gestikuliert während einer Pressekonferenz.
Boris Johnson, ehemaliger Aussenminister von Grossbritannien, spricht auf dem Parteitag der Konservativen Partei.
Boris Johnson, ehemaliger Aussenminister von Grossbritannien, spricht auf dem Parteitag der Konservativen Partei.

Die dabei sichtbar gewordenen latenten Konflikte seien teils kultureller, teils sozioökonomischer oder politischer Natur. Die Flüchtlingskrise sei somit nicht Ursache, sondern Katalysator für den um sich greifenden Populismus.

In Deutschland haben seit 2015 rund 1,46 Millionen Menschen einen Asylantrag gestellt. Nach einem Höchststand von 722'370 Erstanträgen im Jahr 2016 ist die Zahl der Menschen, die zum ersten Mal in Deutschland um Schutz bitten, seit 2017 deutlich gesunken.

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