Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Europa ist auf mehr als zwei Millionen gestiegen.
Abstandsmarkierungen in einem Park in San Francisco
Abstandsmarkierungen in einem Park in San Francisco - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Spanien will ab Juli Grenzen wieder für Touristen öffnen.
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Mehr als 173.000 Infizierte starben an den Folgen der Infektion, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben ergab. Allerdings stabilisieren sich die Infektionszahlen in vielen westlichen Ländern derzeit, so dass viele Regierungen die Corona-Beschränkungen am Wochenende weiter lockerten.

Europa ist weiterhin der am stärksten von der Pandemie betroffene Kontinent. Weltweit wurden mittlerweile mehr als 5,3 Millionen Infektionen und rund 342.000 Todesfälle registriert. Die Zahl der weltweiten Corona-Fälle verdoppelte sich damit binnen eines Monats. Das am stärksten betroffene Land sind nach wie vor die USA. Dort steckten sich bis Samstag mehr als 1,6 Millionen Menschen mit dem neuartigen Erreger an, mehr als 97.000 Infizierte starben.

Der grösste Anstieg der Fallzahlen wird derzeit in Lateinamerika und der Karibik beobachtet. Dort wurden bis Samstag 685.000 Infektionsfälle und mehr als 37.000 Todesopfer gemeldet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht in Südamerika ein «neues Epizentrum der Krankheit». Insbesondere die Lage in Brasilien sei alarmierend. Dort wurden nach Behördenangaben inzwischen mehr als 347.000 Corona-Infektionen nachgewiesen, mehr als 22.000 Menschen starben.

Experten gehen davon aus, dass die offiziell bestätigten Zahlen nur einen Bruchteil der tatsächlichen Infektionsfälle abbilden, da in vielen Ländern begrenzte Testkapazitäten bestehen oder nur schwer erkrankte Patienten auf das Coronavirus getestet werden.

Angesichts stabiler Infektionszahlen lockerten viele westliche Regierungen am Wochenende ihre Corona-Auflagen weiter. So kündigte Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez an, ab Juli wieder Touristen ins Land zu lassen. Italien will seine Grenzen bereits ab 3. Juni wieder für Besucher aus der EU öffnen.

In Frankreich wurden am Sonntag die ersten Gottesdienste seit zwei Monaten gefeiert, nachdem der französische Staatsrat das Verbot religiöser Zusammenkünfte für unverhältnismässig erklärt hatte. Muslimische Gemeinden in Frankreich riefen die Gläubigen aber auf, den Moscheen fernzubleiben und das Ende des Fastenmonats Ramadan zuhause zu feiern.

Millionen Muslime in der ganzen Welt feierten unter Corona-Bedingungen am Wochenende das Eid-al-Fitr-Fest. Die beiden wichtigsten Moscheen in Mekka und Medina in Saudi-Arabien blieben jedoch geschlossen. Da sich die Infektionszahlen seit Beginn des Ramadan vervierfacht haben, verhängten die saudiarabischen Behörden eine fünftägige Ausgangssperre.

Im Iran sollen die Corona-Beschränkungen derweil weiter gelockert werden. Museen und historische Stätten sind seit Sonntag wieder für Besucher geöffne, Pilgerstätten öffnen ab Montag wieder.

In den USA unterstrich Präsident Donald Trump am Samstag mit seinem ersten Golfplatz-Besuch seit Anfang März seine Forderung nach einer Rückkehr zur Normalität. Trump, der auf seine Wiederwahl im November hofft, dringt angesichts massiver Arbeitsplatzplatzverluste in der Krise auf eine weitere Öffnung des Landes.

Die US-Bundesstaaten nehmen derzeit erste Lockerungen der Corona-Beschränkungen vor. Am Samstag wurden vielerorts die öffentlichen Strände wieder geöffnet. «Wir sind es einfach leid,zuhause festzusitzen. Es gibt dort nicht viel zu tun. Also bin ich an den Strand gekommen», sagte Kayla Lambert, die mit ihren beiden Kinder im texanischen Galveston in der Brandung spielte.

In New York, einem der am schwersten von der Epidemie betroffenen US-Bundesstaaten, sank die Zahl der neu gemeldeten Coronavirus-Todesfälle am Samstag auf den geringsten Wert seit zwei Monaten. Binnen 24 Stunden starben dort 84 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion. «Das sind gute Nachrichten», sagte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo. Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise Anfang April waren in dem Bundesstaat täglich mehr als tausend Corona-Patienten gestorben.

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