Macron steht zu «Hirntod»-Kritik an Nato – Krieg belegt Reformbedarf

Das Wichtigste in Kürze
- Emmanuel Macron forderte bereits 2019 eine Reform der Nato.
- Der französische Präsident sieht seinen damaligen Ruf nun bestätigt.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron steht weiter zu seiner 2019 geäusserten «Hirntod»-Kritik an der Nato und sieht seinen damaligen Ruf nach einer Reform durch den Ukraine-Krieg bestätigt.
Er habe damals mit seiner Kritik eine strategische Überlegung über die Funktionsweise des Militärbündnisses angestossen, sagte Macron heute Donnerstag in Paris.
Ergebnisse der Reformdebatte lägen nun vor und würden im Juni auf dem Nato-Gipfel beraten, um den Rahmen der Allianz neu zu definieren. «Die Nato war in einem hirntoten Zustand, das war vollkommen wahr», sagte Macron.
Frankreich wollte kein Nato-Austritt
Er sei aber immer der Meinung gewesen, dass die Nato Frankreich diene, ihm sei es nie um einen Austritt gegangen. «Ich meinte immer, dass es einer strategischen Klarstellung bedarf, und wir sind dabei, diese zu liefern.» Macron pocht seit langem auf ein stärkeres Engagement Europas für seine eigene Verteidigung, parallel zur Einbindung in die Nato.
Russland habe der Nato mit dem Angriffskrieg von Kremlchef Wladimir Putin auf die Ukraine gerade einen Elektroschock verpasst, einen Wecker, sagte Macron. «Der Krieg, den Präsident Putin begonnen hat, führt zu einer Klarstellung und schafft eine Bedrohung an unseren Grenzen und auf europäischem Boden, die der Nato eine strategische Klarstellung gibt», sagte Macron.