Trotz der steigenden Gefahr des Coronavirus möchte Boris Johnson die Brexit-Übergangszeit nicht verlängern. Es hagelt Kritik.
Flaggen der EU und Grossbritanniens
Flaggen der EU und Grossbritanniens - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz der Coronavirus-Pandemie lehnt die britische Regierung eine Verlängerung ab.
  • Die Unterhändler hatten bisher wenig Fortschritt erzielt.
  • Trotz Kritik wehrt sich Boris Johnson weiter vehement.
Ad

Trotz der Coronavirus-Pandemie lehnt die britische Regierung eine Verlängerung der Brexit-Übergangsphase «unter allen Umständen» ab. Das teilte eine Regierungssprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag mit.

Brexit-Anhänger feiern in London das Ende der EU-Mitgliedschaft ihres Landes. Foto: Jonathan Brady/PA Wire/dpa
Brexit-Anhänger feiern in London das Ende der EU-Mitgliedschaft ihres Landes. Foto: Jonathan Brady/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Wegen des weltweiten Covid-19-Ausbruchs haben Grossbritannien und die Europäische Union die geplante zweite Runde der Verhandlungen über ihre künftigen Beziehungen abgesagt. Diese hätte am Mittwoch in London beginnen sollen. Geprüft wird aber nach Angaben der britischen Regierung, inwiefern beispielsweise per Videokonferenz weiterverhandelt werden könnte.

Kritiker warnen vor Coronavirus-Höhepunkt

Bei der ersten Runde in Brüssel hatten die Unterhändler bislang wenig Fortschritt erzielt. Doch die Zeit drängt. London und Brüssel haben nur bis Ende Dezember Zeit, um sich auf ein Freihandelsabkommen und die Kooperation in weiteren Bereichen zu einigen, bevor die Brexit-Übergangsphase ausläuft. Ansonsten drohen vor allem der Wirtschaft schwere Konsequenzen.

Britisches Unterhaus - Fragen an Premierminister
Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, verlässt die 10 Downing Street. - dpa

Grossbritannien war am 31. Januar aus der Staatengemeinschaft ausgeschieden, unterliegt aber noch bis Jahresende EU-Regeln. Eine Verlängerung der Übergangsfrist steht nur noch bis Ende Juni offen. Doch der britische Premierminister Boris Johnson lehnt eine Verlängerung vehement ab. Er will die Gespräche sogar vorzeitig beenden, sollte bis zum Sommer nicht ausreichend Fortschritt erreicht sein. Kritiker warnen, die Coronavirus-Epidemie könne genau dann ihren Höhepunkt erreichen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Boris JohnsonCoronavirusRegierungEuropäische UnionEUBrexit