Libyens abtrünniger General Chalifa Haftar hat seinen Truppen am Donnerstag befohlen, in Richtung der Hauptstadt Tripolis vorzurücken.
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General Chalifa Haftar 2018 in Bengasi - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • USA und Verbündete mahnen zur Zurückhaltung.
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«Die Zeit ist gekommen», sagte Haftar in einer online von seiner Libyschen Nationalen Armee (LNA) veröffentlichten Audiobotschaft. Die Ankündigung löste international Besorgnis aus. Die USA und mehrere Verbündete warnten vor einer militärischen Eskalation und drohten mit Konsequenzen.

Am Mittwochabend hatte die LNA bereits angekündigt, sich auf eine Offensive im von der international anerkannten Regierung kontrollierten Westen des Landes vorzubereiten, um das Land von «Terroristen und Söldnern» zu säubern.

Seit der Militärintervention der Nato in Libyen und dem Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht in dem nordafrikanischen Land Chaos. Die Regierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Haftar unterstützt mit seinen Truppen eine Gegenregierung, die im Osten Libyens herrscht.

In Washington wurde eine gemeinsame Erklärung der USA, Frankreichs, Italiens, Grossbritanniens und der Vereinigten Arabischen Emirate veröffentlicht. «Unsere Regierungen sind gegen jede militärische Aktion in Libyen und werden jedwede libysche Fraktion zur Rechenschaft ziehen, die weiteren Konflikt hervorruft», hiess es in der Erklärung.

Die EU warnte, die militärische Mobilisierung und eskalierende Rhetorik in Libyen drohe auf eine "unkontrollierbare Konfrontation" hinauszulaufen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres hatte sich "zutiefst beunruhigt über die Truppenbewegungen in Libyen und das "Risiko einer Konfrontation" gezeigt. Es gebe "keine militärische Lösung" für den Libyen-Konflikt, schrieb Guterres im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Ende Februar hatte die UNO noch erklärt, Haftar und der Chef der libyschen Einheitsregierung, Fajes al-Sarradsch, hätten sich auf die Abhaltung einer Parlamentswahl geeinigt. Der letzte, für den 10. Dezember 2018 angesetzte Urnengang war wegen der fragilen Lage im Land verschoben worden.

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