Laurent Berger über französische Rentenreform verärgert

Das Wichtigste in Kürze
- Die französische Regierung machte bei der Rentenreform einige Zugeständnisse.
- Durch ein Prämiensystem sollen die Menschen aber dazu gebracht werden, länger zu arbeiten.
- Damit wird laut dem Gewerkschaftler Laurent Berger eine rote Linie überschritten.
«Die rote Linie ist überschritten!» Laurent Berger, Generalsekretär des Gewerkschaftsbunds CFDT, ist über die geplante Rentenreform empört.
Heute Mittwoch präsentierte Edouard Philippe, Premierminister Frankreichs, die Details der umstrittenen Reform. Und die Regierung will einige Zugeständnisse machen: So soll neu der Geburtsjahrgang 1975 der erste betroffene sein. Bisher war vom Jahrgang 1963 die Rede.
Zudem soll eine Grundrente von 1000 Euro (rund 1090 Franken) eingeführt werden. Und die Regierung will am bisherigen Rentenalter von 62 Jahren festhalten.
Laurent Berger verärgert
Allerdings sagte Philippe: «Wir werden die Bevölkerung durch ein Rabatt- und Prämiensystem ermutigen, länger zu arbeiten». Das stösst Laurent Berger sauer auf, wie «Libération» schreibt: Durch diese Kombination werde eine rote Linie überschritten, meinte er.
Gegen die Rentenreform wird in Frankreich seit rund einer Woche massiv gestreikt und protestiert. Erst gestern Dienstag waren wieder Hunderttausende auf die Strasse gegangen.
Mit der Reform wollen Staatspräsident Emmanuel Macron und die Mitte-Regierung die Zersplitterung in 42 Renten-Einzelsysteme beenden. Die Franzosen sollen auch dazu animiert werden, länger zu arbeiten.