Kreml: Verhandlungen mit Kiew gehen «zähflüssig» weiter

Das Wichtigste in Kürze
- Russland und die Ukraine befinden sich weiterhin in Verhandlungen.
- Laut dem Kreml sind die Gespräche jedoch «viel zähflüssiger» geworden.
Trotz der Kriegsgräuel von Butscha gehen die Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew über ein Ende der Kampfhandlungen nach russischen Angaben weiter. Die Gespräche verliefen aber «viel zähflüssiger», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch russischen Agenturen zufolge.
«Ich kann nur sagen, dass der Arbeitsprozess weitergeht. Es liegt aber noch ein ziemlich langer Weg vor uns», sagte Peskow. «Wir würden gerne mehr Dynamik von der ukrainischen Seite sehen.»

Der Kremlsprecher verwies auf Aussagen von Aussenminister Sergej Lawrow, wonach immer genau dann «Hindernisse» einträten, wenn es Grund zur Hoffnung auf Fortschritte gebe. Ein solcher Fall sei die Lage im Kiewer Vorort Butscha, sagte Peskow nun. «All diese Inszenierungen» könnten die Verhandlungen zum Scheitern bringen.
Russland spricht von «Inszenierung»
Russland weist Vorwürfe zurück, dass russische Soldaten für Kriegsverbrechen in Butscha verantwortlich sind und spricht von einer «Inszenierung» und «Provokation» der ukrainischen Seite - legt dafür aber keine Beweise vor.
Peskow forderte eine unabhängige Untersuchung in dem ukrainischen Ort. «Natürlich sollte und muss die monströse Inszenierung von Butscha untersucht werden», sagte er. Aber es müsse sich um eine «wahrhaft unparteiische und unabhängige» Untersuchung handeln. Es habe in jüngerer Zeit mehrere Ermittlungen gegeben, bei denen Russland nicht vertreten gewesen sei und die nicht unabhängig gewesen seien. Russland zweifelt immer wieder an Ergebnissen von Untersuchungen, an denen es nicht selbst beteiligt ist.